ISLAND

Abfahrt!

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Es geht also los nach Island. Die Reaktionen im Vorfeld waren ja sehr unterschiedlich. Von “Sads ihr deppad, do is jo ka Liacht!” bis zu “Mah soooo schön! Und das noch dazu zu Weihnachten und Silvester!” war alles dabei. Diesmal sind ja nicht nur Lama und Pinguin unterwegs, sondern auch das Murmeltier und sein Sohn der Siebenschläfer, der übrigens mal ein Wasserschwein werden möchte, wenn er groß ist, durften mit.

Pünktlich um 11.26 Uhr gings los Richtung München. Und was sollen wir sagen – eine gefühlte Stunde später waren wir schon …. in Marchtrenk… 😂! “Kurzfristige behördliche Streckensperre” sagte der nette Herr, der sich ganz feig irgendwo im Zug versteckt und die unerfreulichen Infos nur über den Lautsprecher an die Zuggäste weitergibt. Irgendwann erreichten wir dann doch München. Das Lama findet es sehr wichtig, dass nicht unerwähnt bleibt, dass dieser Blogeintrag schon lange fertig gewesen wäre, gäbe es in Deutschland Internet. Echt gruselig: Sobald man die Landesgrenze von Ö nach DE passiert ist tote Hose auf Laptops und Handys…

Irgendwann sind wir dann endlich mit Schnellbahn (die das Tempo der Linzer Bims selten überschreitet) und Bus in Hallbergmoos angekommen. Sehr erfreut nahmen wir nach dem Aussteigen wahr, dass unser Hotel, das Radisson, direkt neben der Bushaltestelle war. In freudiger Erwartung, endlich unsere ca. 22 Kilo schweren Koffer und ca. 10 Kilo schweren Rucksäcke endlich irgendwo abstellen zu können, legte das Lama selbstbewusst die Pässe auf den Tresen und sagte: “Wir haben 2 Doppelzimmer gebucht!” Der Herr hinter dem Tresen nahm die Pässe und tippte auf seiner Tastatur… und tippte … und tippte …. tippte nochmal … und tippte … irgendwann schaute er hoch zum Lama und fragte: “Sicher auf diesen Namen?” Das Lama nickte und warf ihm einen etwas genervten Blick zu. Fleißig begann der Mann sofort wieder zu tippen und tippen und tippen, er nahm den anderen Pass und tippte erneut was da Zeug hielt. Zwischenzeitlich übergab das Lama dem Mann das Handy auf dem die Buchungsbestätigung war. Etwas verzweifelt holte er dann seine Kollegin. Sie begrüßte uns freundlich und tippte, tippte und tippte, sah kurz hoch, lächelte und tippte. Dann kam die Frage, die das Lama etwas unerwartet traf: “Haben Sie schon lange gebucht?” “Ähm Tschuldigung – Sie haben gerade mein Handy mit der Buchungsbestätigung in der Hand … da könntens nachsehen.” antwortete das Lama mit einer kleinen Spur Arroganz.

Die nette Dame sah nach und startete voll Enthusiasmus erneut mehrere Tippversuche. Dem Lama konnte man mittlerweile bereits ansehen, dass es immer genervter und genervter wurde. Da plötzlich fing die Dame vorsichtig zu lachen an und gluckste: “Aahhh *glucksglucks* Sie sind im falschen Hotel! Sie müssen in das prizeotel by Radisson! Sie sind im Radisson Flightgate Munich Airport! *glucksglucks kicher’! – Jo Himmel, Arsch und Zwirn, wer rechnet denn damit, dass ganz München mit Radissons zuagschi”’n is? 🤭

Etwas peinlich berührt und ebenfalls glucksend und kichernd verließen wir also das falsche Hotel und konnten 10 Mintuten später endlich im richtigen Hotel einchecken. Das ging auch recht flott und die Herren an der Rezeption waren auch viiiieeel cooler und fanden unsere Buchung sofort! Also: Auf in die Zimmer! Spätestens als wir den Gang zu unseren Zimmern betraten, wussten wir, dass hier irgendwo auch der Hutmacher, die Grinsekatze und die Raupe wohnen müssen. Hoffentlich bleibt uns die Herzkönigin erspart!

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Tag 2: Definiere einen SUV!

Der Pinguin glaubte ja, nach einer doch ganz angenehmen Nacht, gemütlich gegen halb 8 aufzuwachen. So war der Plan. Aber die Rechnung ging nicht auf – das Lama hatte Schlafschwierigkeiten! Plötzlich in einer REM-Phase – wumm das Zimmer hell erleuchtet – das Lama besuchte das stille Örtchen und gleichzeitig war auch das Zimmer hell erleuchtet. Naja es war ja schon 4.30 !! Da hilft nichts – Decke übern Kopf und ja nicht zeigen, dass man auch munter ist.!! Lamachen trottet wieder ins Zimmer und legt sich ins Bett – nach einem Blick unter der Decke hervor: schon wieder Licht – das Handy wurde geprüft. OK – umdrehen und weiterschlafen. Kurz darauf hatte das Lama alle neuen Nachrichten am Handy gecheckt – jetzt musste der Laptop herhalten – am Besten schreibt sich der Blog um 6 Uhr morgens…. Nachdem der Pinguin aufgegeben hat, doch noch eine REM-Phase zu erreichen und sich zur Bettgenossin umgedreht hatte, ging ein Freudenstrahlen über das Lamagesicht: Kannst leicht auch nicht schlafen????? – Du sagst es…

Nach einem gemeinsamen Frühstück mit dem Murmeltier und dem Siebenschläfer – es gab eine Buttermaschine, die den Butter ausspuckte! – wurden wir 4 mit einem Großraumtaxi – schließlich hatten wir ziemlich viel Gepäck – zum Flughafen München, Terminal1 gebracht. Terminal 1 war auch so was von richtig, nur gab es Unmengen von Check-in Schaltern. Nach längerem Suchen – unserer war natürlich am anderen Ende – konnten wir einchecken. Der Herr am Schalter war sehr nett und wollte nicht mal den Reisepass des Pinguins und des Siebenschläfers sehen. Wir durften nach Island – ohne eine Kontrolle!

Nun begann das seeeehr lange Warten, das jeder kennt….

Lamachen, mit einer ausgewachsenen Mandelallergie, musste natürlich zum Entsetzen des Murmeltiergatten, eine Nussmischung sich einverleiben. Entwarnung – dürfte keine Mandel dabei gewesen sein!

Endlich konnten wir in den Flieger!

Die letzte Reihe war unsere! Der Flug war ziemlich angenehm – doch deutlich zu lange – 4 Stunden sind obere Grenze, haben wir einstimmig festgestellt. Im Landeanflug auf Island konnten wir sehr coole Fotos machen. Man sah Schnee und viiiiel Wasser.

Gelandet in Keflavik und im Besitz von unserem Gott sei Dank vollständig angekommenen Gepäck, machten wir uns auf die Suche nach dem Autoverleih. Murmeltier und Lama schmissen nur so mit den englischen Vokabeln um sich – was heisst Koffer? – bekamen den Autoschlüssel, einige Anweisungen und schon machten wir uns alle im Dunkeln und bei eiskaltem Sturm auf die Suche nach unserem Leihwagen – einer unter Hunderten. Als wir fündig wurden, machten wir sehr große Augen ob des sehr kleinen Autos – etwas skeptisch öffnete das Murmeltier den Kofferraum und verstaute mal einen Koffer – tja was soll man sagen – das ging sich nie aus….4 große Koffer und Rucksäcke….neeee nicht mit uns! Wir stellten fest es gab sehr große Unterschiede – nicht alles was sich SUV schimpft, ist auch einer – unserer Meinung nach. Also den einen Koffer wieder raus und Murmeltier trottete mit der Lamagattin, schon etwas verschnupft, wieder den langen Weg durch Dunkelheit und Schneesturm zurück zu AVIS.

Während dessen fror sich der Pinguin mit dem Siebenschläfer sich alle Pfoten und Watschelfüße ab. Sie tanzten und sprangen auf und ab um sich zu wärmen. Schließlich lag Schnee …und der Siebenschläfer hatte noch immer Turnschuhe an. Um sich die Zeit zu vertreiben, begannen sie auf den Scheiben der Autos Weihnachtliches zu zeichnen – dieses war zumindest die Absicht des Pinguins. Der Siebenschläfer verzierte die Scheiben mit ganz tollen Phallussen – mit jeder Scheibe wurde es erkennbarer. Der Pinguin blieb bei den Weihnachtsbäumen.

Bald bekamen wir die Entwarnung per Whatsapp: Wir haben ein größeres Auto – und wirklich wir konnten einen Landcruiser unser eigen nennen – über den Aufpreis reden wir nicht mehr.

Schwupps alle Koffer, Rucksäcke und Taschen waren schnell verstaut – und ab gings nach Reykjavik. Die Stadt empfing uns mit vielen Lichtern in allen Farben. Eine wirklich tolle Stadt – und an allen Ecken und Enden, absolut alles ist weihnachtlich geschmückt.

So, jetzt nur noch dem Navi nach zu unserm Appartment-Hotel. Tja nach dreimaligem Auf- und Abfahren der in der Kontaktinfo angegebenen Straße – Hverfisgata Nr.60 – kamen wir zu dem Schluss: Da ist es finster und absolut leer! Leichte Genervtheit machte sich im Auto breit. Das Lama, unsere Cruiserchauffeuse parkte irgendwo ein und der Rest ging zu Fuß auf die Suche. Der Pinguin lief schnurstracks in eine Bar und fragte die nette Bardame, ob sie uns weiterhelfen könne – sie teilte dem Pinguin den Weg, natürlich auf Englisch, mit. Also this direction and then is a hill on the left side and there it is!! (Der Teil blieb in Erinnerung) – und so wars auch! Endlich nach einem langen Tag konnten wir unsere Wohnung in Besitz nehmen und was sollen wir sagen: Es hat sich ausgezahlt – eine wirklich sehr süße Wohnung in der sich unsere Herde vier Tage wohlfühlen kann!

Der Hunger quälte uns alle ungemein – darum gingen wir auf Nahrungssuche. Also rein in das wunderschöne Reykjavik! Überall Lichter in allen Farben, Musik spielte laut auf den Straßen, Stimmengewirr und das Knirschen des Schnees – schöner kann die Weihnachtszeit nicht sein.

Sehr leicht war es nicht, Platz in einem der gefühlt hundert Lokalen zu finden, aber wir hatten dann doch noch Glück. Es hat uns allen gemundet und so trotteten wir glücklich in unser neues Heim. Leider konnten wir den Fernseher nicht zum Laufen bringen, was das Murmeltier am meisten gewurmt hat. Sein Fernseher gab zumindest ein paar Sender zum Besten – aber nicht wirklich Erquickendes. Der Fernseher des Lamas und des Pinguins blieb finster – auch egal, wir waren zu müde um uns damit zu beschäftigen! Gute Nacht!

Tag 3: Vom SUV zum ATV!

Der Tag begann super! Wir haben zwar am Vortag noch schnell ein paar Sachen fürs Frühstück eingekauft, waren aber sehr erfreut, als wir das Frühstückskörbchen im Kühlschrank unseres Appartements entdeckten! Wie nett ist das denn?

Dieses Körbchen wird jeden Nachmittag nach unseren Wünschen aufgefüllt. Zusätzlich kommt jeden Morgen um ca. 07.00 Uhr der Brotmann und hängt uns frisches Brot an die Tür. Das Brot hier ist super! Noch nie so knusprige Kruste gegessen!

Zum Frühstücken war genügend Zeit, denn wir hatten erst um 13 Uhr unseren ersten Termin. 😉 Wir haben für den Nachmittag eine ATV-Tour geplant. Nein, wir kommen nicht in ein österreichisches Trash-Format auf einem Trash-Sender, sondern ATV (All Terrain Vehicle) sind Fahrzeuge, die fast jedes Gelände überwinden. Braucht man hier in Island, sobald man die Ringstraße und die Nebenstraßen verlässt. Also auf zur ATV-Tour!

Der Pinguin und das Lama teilten sich ein Quad und der Siebenschläfer fuhr beim Murmeltier mit. Das Lama übernahm das Steuer, der Pinguin war Copilot, was eigentlich die schwerere Aufgabe ist, weil man aushalten muss, was die Pilotin macht. Schließlich ist auf einen Gletscher mit einem Quad zu fahren laut dem Guide: “No Ponyride!” Nachdem sich das Lama auf der Straße gut mit dem Quad zurechtgefunden hatte und das Gefühl hatte: “Jawoll, jetzt läufts!”, mussten wir anhalten. Der Guide stellte bei den Quads irgendwas beim Gang um und weiter gings. Was er da umstellte, war uns erst nicht klar, doch als wir auf unwegsames Gelände mit riesigen Löchern, viel Schnee großen Steigungen kamen, war uns klar, dass wir jetzt nicht mehr im Straßenmodus fahren konnten. Es war eine Herausforderung mit hohem Adrenalinausstoß, aber sehr cool! Dem Pinguin tat – ob der vielen Bumps – der Allerwerteste bald weh und kalt war es auch. Lama, Murmeltier und Siebenschläfer waren noch voll im Adrenalinschub, als wir am Gipfel ankamen. Die Aussicht auf ein Land voll zerklüftetem Lavagestein, überzogen von einer Schneeschicht beeindruckte dann alle. Den Weg zurück ging es dann schon etwas rascher und mutiger – teilweise grenzwertig mutig, aber so sind Lebewesen halt. Wichtig: Alle sind gesund wieder zurückgekommen.

Wieder zu Hause, zogen wir uns nur kurz um und starteten wieder los, denn das Lama wollte unbedingt das Kattakaffahusid besuchen. (Immerhin hatte es nicht umsonst in den letzten Wochen dieses Wort gelernt, das sich als Katzenkaffee übersetzen lässt).
Also auf ins Kattakaffahusid! Sehr klein, sehr süss und man merkt sofort: Dort regieren nicht die Menschen, sondern die Regentschaft ist in Katzenpfote!

Um 18.00 Uhr haben wir “Fly Over Iceland” gebucht. Besonders viel, hat sich das Lama davon nicht erwartet, weil einfach irgendwo drinsitzen und eine 180 Grad Leinwand rundherum zu haben, wird nicht viel können… aber: Es war großartig! So großartig, dass dem Murmeltier sogar etwas übel wurde, weil es wirklich war, als ob man selbst über Island fliegen würde. Sehr empfehlenswert.

Nachdem sich die Übelkeit gelegt hatte und nach gefühlten 5 Stunden Gehweg, erreichten wir wieder die Innenstadt und suchten uns ein gemütliches Lokal. Wir wurden fündig in einem Lokal namens “Apothek”. Es gab weder homöopathische Dosen, noch irgendwas, das man mit Medizin in Verbindung bringen konnte und doch tat es uns sooooo gut! Rind, Lachs und Lamm kamen auf den Tisch. Ein köstliches Essen, das uns 250 Euro kostete (ohne alkoholische Getränke) – aber es zahlte sich definitiv aus!

Tag 4: Golden Circle

Nach dem Frühstück gings heute schon am Vormittag los zum Golden Circle. Wir haben kurzfristig eine geführte Tour mit einem Bus gebucht, weil die wenigen hellen Stunden gut genutzt werden sollen. Bei 20 Stunden Finsternis am Tag muss eine gewisse Effizienz an den Tag gelegt werden.

Das Murmeltier führte uns treffsicher via Google Maps zum vereinbarten Treffpunkt im Hafen. Es ist übrigens auch in Island sch…. egal wo man ist – das Internet ist großartig. Das wird sich auch in den nächsten Tagen noch rausstellen, aber nun zurück zu heute: Angekommen am Hafen wurden wir in einen großen Reisebus geleitet, der innen eher beengte Sitzverhältnisse offenbarte.

Das Wetter lud nicht unbedingt zu einer Outdoorexpedition ein, aber wer reist auch im Winter nach Island? Wir waren eine gute Stunde zu unserem ersten Stopp unterwegs.
Da es in Island keine Salzstreuung gibt und die Isländer:innen offenbar Schnee- und Glatteisvirtuos:innen sind, steigt man grundsätzlich auf Glatteis mit einem Wassermantel aus. “Be careful! Slippery” wird hier ungefähr so oft gesagt, wie “Hi”! Weil ein extrem rutschiger Untergrund noch nicht genug ist, kommen dann auch noch extreme Windböen dazu. Diese Kombi führt zu manch akrobatischen Einlagen – nicht nur bei uns. Der Pinguin ist da ganz geschickt. Klein, kompakt und mit Watschelfüßen tut er sich da um einiges leichter als das große Lama mit den Stelzen.

Nachdem wir den Abgang zum Gullfoss-Wasserfall auch noch geschafft hatten, wurden wir durch die Aussitcht belohnt.

Nach 25 Minuten ging es schon wieder weiter! Wir erinnern uns an den Guide bei der Quad-Tour: “This is not a ponyride!” Also zack zack, die vier Stunden Dämmerungslicht wollen genutzt sein!

Der nächste Stopp führte uns zu einer beeindruckenden Landschaft. Die Erde raucht, überall Löcher mit kochendem Wasser, das direkt aus der Erde kommt und dazwischen kleinere und größere Gysire. Irgendwie wie in einem Fantasyfilm.

Der letzte Stopp führte uns zum Thingvellir National Park. Auf einer Aussichtsplattform konnten wir runtersehen auf den Nationalpark. Jo eh. Im Grunde ist die gesamte Landschaft in Island unfassbar beeindruckend und mit der Landschaft in Österreich nicht zu vergleichen. Aus diesem Grund wollten wir ja die Insel umrunden, um so viel wie möglich von diesem beeindruckenden Land zu sehen. Da hat uns aber jemand einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mehr darüber bald!

Im Thingvellir National Park treffen übrigens die eurasischen und nordamerikanischen tektonischen Platten aufeinander. Ja, wir lernen hier auch einiges: In Island gibt es keine Ponys, sondern Pferde! Wildtiere wurden importiert, außer die Eisbären, die kommen immer wieder vereinzelt von selbst an die Nordküste. Es gibt keine Gelsen und die isländische Regierung versucht den Wind mit Waldaufholzung etwas abzuschwächen. Außerdem zieht es in Island in jedem Haus, wie in einem Voglheisl. Die Fenster sind nur einfach verglast und Wärmedämmung ist ein Fremdwort. Licht wird grundsätzlich selten ausgeschaltet, auch wenn man nicht zu Hause ist. Energie spielt nämlich hier keine Rolle. Durch die Geothermik in Island gibt es hier quasi unbegrenzt emissionsfreie Energie. Ein Energie-Schlaraffenland quasi.

Zurück zum Thingvellir National Park:

Zu den Fotos muss ergänzt werden: Wir quälen keine Siebenschläfer! Wir schwören!

Zu den Fotos muss ergänzt werden: Wir quälen keine Siebenschläfer! Wir schwören!

Endlich zu Hause angekommen wollten wir keinen Schritt mehr vor die Tür machen, deshalb habe es Spaghetti mit Gläschensugo und eine Partie Canasta!

Tag 5: Das etwas andere Weihnachten.

Endlich war er da, der langersehnte Tag vom Lama! Fürs Lamachen ist der schönste Tag des Jahres der 24. Dezember! Der Tag begann mit Schneefall – im Winterwonderland. Da der Siebenschläfer endlich wieder mal auschlafen wollte, starteten nur der Pinguin und das Lama um 9 Uhr im Stockfinstern zur Ganzkörperreinigung in die Sky Lagoon.

Es war wirklich ein einzigartiges Erlebnis.

Angefangen beim Empfang: der Angestellte, names Eric, fragte uns: “Where do you come from?” Wir unisono: “From Austria!” – er: “Wiiiirklich?” 🙂 Und dann teilte er uns die Gepflogenheiten in Deutsch mit. Man musste zwar doch aufpassen, um alles zu verstehen, aber er war wirklich süß.

Im Badeoutfit tappsten wir zum ersehnten warmen Nass – und es war wirklich ein Traum. Durchs Dunkle schwammen wir – oder gingen wir, da wir ja das Handy dabei hatten – raus ins Freie. Und was soll ich sagen: Es war draussen auch dunkel – und es dampfte ziemlich. Zu dieser Zeit waren noch nicht sehr viele Leute (vor allem Menschen aus dem asiatischen Raum) unterwegs. Aber sie wurden immer mehr – unglaublich wie wieviele auf Island sind. Wir bekamen bald mit, dass wir underdressed waren! Man trug Haube !! Am Ende des Lagoon-Besuchs wünschten wir uns auch eine Kopfbedeckung – es war ziemlich kalt am oberen Ende.

Ein ganz eigenes Gefühl war es, im warmen Wasser zu plantschen und gleichzeitig auf das dunkle Meer hinaus zu sehen. Auch eine Bar gab es im Wasser, aber leider nur mit kalten Getränken – und auf Bier hatten das Lama und der Pinguin keine Lust.

Der vom Lama extra mitgenommene Selfiestick (war nicht das Highlight in der Lagune – die Menschen aus dem asiatischen Raum hatten doch tatsächlich ein Stativ im Wasser platziert) machte unglaublich schreckliche Bilder – der im Wasser verbliebene Körper wurde nicht im besten Licht dargestellt… 😉 – Er wurde wieder verbannt..das überließen wir den anderen.

Auch ein Sieben-Schritte-Ritual machten wir mit:

Die Sauna war nicht unbedingt des Lamas und des Pinguins Ding. Aber das Ambiente ein Traum: Auf der einen Seite war die Wand aus Glas und das dunkle Meer schimmerte – man erwartete fast ein Piratenschiff um die Ecke kommen zu sehen. Nach ein paar Minuten mussten wir flüchten – eindeutig zu heiss.

Am Schluß rieben wir uns mit einem Meersalzpeeling ab und waren gerüstet für den Heiligen Abend.

Einstweilen gingen das Murmeltier und der Siebenschläfer einkaufen, um alles für das Weihnachtsmenü vorzubereiten.

Am Nachmittag besuchten wir das Perlan-Museum in Reykjavik, ein paar Stockwerke hoch und sehr vieles zu sehen. Unter anderem haben wir viel über das Verschwinden der Gletscher gehört und auch eine kleine Eishöhle konnten wir erkunden.

… auch ganz tolle Nordlichter haben wir gesehen …. auf der Leinwand…..

Bis jetzt hatten wir ja noch kein Glück – jede Tour wurde uns abgesagt bis jetzt – zu cloudy !!! Aber die Hoffnung stirbt zuletzt……..

Am Abend genossen wir das selbstgemachte Putengeschnetzelte und spielten Canasta. Ein etwas anderes Weihnachten – aber sehr gemütlich…

Natürlich wurde noch ein obligatorisches Weihnachtsfoto mit Baum gemacht – angetrieben vom Lama – jedem ging das An-und Ausziehen schon ziemlich auf den Wecker….aber für das Lamachen machten wir auch das….

MERRY CHRISMAS !

Tag 6: Da kam uns ein Blizzard dazwischen…

egann der Tag… Gemütlich frühstückten wir und packten dann langsam unsere Habseeligkeiten zusammen, damit wir rechtzeitig um 11 Uhr und auch rechtzeitig zum Sonnenaufgang auschecken können. Jetzt begann sie: unsere Tour rund um Island!

Anhand der schlauen Straßenüberwachungswebsite www.road.is, wussten wir schon, dass es nicht ganz gemütlich wird und wir gut aufpassen müssen, die roten Straßen zu meiden.

Das Lama war Pilotin, der Pinguin Copilotin, das Murmeltier der Ratgeber und der Siebenschläfer hat sich mit dem Headset weggebeamt. Irgendwann begann zwischen Pinguin und Murmeltier eine Diskussion, wie wir die gesperrten Straßen umfahren können. Der Pinguin sagte dem Lama dann den Weg auf eine Straße an, die auf road.is gar nicht eingezeichnet war. Das machte das Murmeltier etwas nervös. Nach ein paar Minuten abenteuerliche Tiefschneefahrt kamen wir dann auf die S1, die zwar wieder eingezeichnet war, aber ROT! Das Murmeltier wies uns mehrfach darauf hin, dass wir auf einer Straße unterwegs sind, die gesperrt ist! Da es aber auf dieser Straße super zu fahren ging, blieben wir.

Manchmal war es schon etwas unangenehm, weil es sehr windig und glatt war, aber das ist ein Merkmal von ganz Island. Wir blieben also auf unserem Weg – der gesperrten Straße.

Kontinuierlich wurde es ungemütlicher. Es ging immer weiter bergauf und es wurde immer windiger. Phasenweise waren die Schneeverwehungen so stark, dass plötzlich ein Haufen Tiefschnee auf der Fahrbahn lag, die das Auto natürlich fast unkontrollierbar machten oder uns ein großer Haufen Schnee plötzlich traf. Das ist ganz schön wuchtig und laut. Irgendwann war es dann soweit, dass wir fast nicht mehr weiterkamen. Die Sturmböen waren so stark, dass das Auto – und wir fahren einen riesigen Toyota Landrover – immer wieder leicht versetzt wurde oder auf Lenkbewegungen nicht reagierte. Die Bedingungen auf der Straße waren extrem eisig und darüber noch Schnee – in Island wird nicht gesalzen.
Dass vor uns ein anderes isländisches Auto fuhr, beruhigte uns etwas.

Auf einem Gebirgspass ging dann nichts mehr weiter. Vor uns standen drei Autos – eines davon hatte sich in einer Schneewechte festgefahren. Umdrehen war keine Option, da es einerseits eine Fahrbahntrennung gab und andererseits wetterbedingt nicht möglich war. Hinter uns standen irgendwann auch noch drei Fahrzeuge. Wir waren immer noch recht beruhigt, dass vor uns ein isländisches Auto war. Die müssen ja wissen, was zu tun ist. Die beruhigte Stimmung schlug sehr rasch in eine beunruhigende Stimmung um, als aus dem vorderen Auto jemand ausstieg und eindeutig ein Tourist aus dem asiatischen Raum war.
Alleine bei diesen Wetterbedingungen auszusteigen ist gefährlich. Er musste den Rückweg zu seinem Auto dann rückwärts antreten, da bei diesen Windgeschwindigkeiten jeder Tropfen und jede Schneeflocke im Gesicht wie ein Nadelstich ist.

Uns wurde, angesichts der Situation in einem Blizzard irgendwo auf einem Gebirgspass, wo Kilometer weit davor und danach keine Zivilisation ist, festzustecken, doch ziemlich mulmig. Ca. 30 Minuten tat sich gar nichts. Irgendwann sahen wir vorne, wenn der Schneesturm kurz etwas nachließ, orange blinkende Lichter. Da wussten wir zumindest: Hilfe ist da! Weitere 30 Minuten später hatten die Helfer:innen mit schwerem Gerät den Wagen ausgegraben und wir durften weiterfahren.

Bis nach Vik war es eine einzige Horrorfahrt. Am meisten machte uns zu schaffen, dass wir bereits fast 6 Stunden unterwegs waren und immer wieder in sehr gefährliche Situationen kamen. Teilweise ging es auf dem Gebirgspass links in den Abgrund und von rechts kamen Sturmböen. Glücklicherweise kamen wir gut in Vik an, aber uns war bewusst, dass wir unsere weitere Urlaubsplanung überdenken mussten. Auch für die nächsten Tage waren Unwetter angesagt.

Endlich in unserem Hotel angekommen, waren wir uns nicht sicher, ob wir wirklich richtig sind. Wir wohnen jetzt offenbar zwei Tage in einem Hühnerstall. Der Weg von der Rezeption zu unserem Hühnerstall gestaltete sich wetterbedingt auch etwas schwierig.

Nachdem wir uns unserem Schicksal hingegeben haben und akzeptiert haben, dass wir zumindest die nächsten beiden Nächte hier verweilen müssen, haben wir den Rest unseres Urlaubs umgebucht. Sobald es möglich ist, werden wir nach Reykjavik zurückfahren und die restliche Zeit dort und in Keflavik verbringen.

Am Abend staunten wir nicht schlecht. Ein reichhaltiges Buffet wartete auf uns und ließ unsere ohnehin schon wieder gute Stimmung noch besser werden.

Mal sehen, was die nächsten Tage so bringen und wann sich der Blizzard verzupft. Die Flughäfen und Straßen sind aktuell (25.12. um 19 Uhr) noch gesperrt.

Tag 7: Vik i Myrdal – eine Stadt in schwarz/weiß

8 Uhr morgens: der Wind wehte noch ziemlich kräftig und wie üblich war es stockdunkel. Das Lama war froh, dass sie die Nacht überlebt hatte, da sie vor dem Einschlafen schon ziemliche Bedenken äußerte, ob die Hütte dem Wind standhalten würde. Wir hatten auch, was sonst, das letzte Zimmer und es pfiff ziemlich laut um die Ecke.

Sobald das Murmeltier, wie immer pünktlich und der Siebenschläfer, wie immer ziemlich verschlafen, bereit waren, gings zum Frühstücksbuffet. Man kann es anhand der Barackenfotos nicht glauben, die Auswahl beim Buffet war wirklich erstklassig. Es soll noch bemerkt werden, dass für unseren Siebenschläfer ein extra Zimmer gebucht wurde, da er wirklich sehr große Probleme mit den Schlafgeräuschen des Murmeltiers hatte. Dieser dürfte wirklich sehr laut Murmeln in der Nacht.

Sobald die Sonne aufging, so ca. 10.30 Uhr, fuhren wir in die Stadt um den berühmten schwarzen Strand zu begutachten – und wirklich er war schwarz!

Wir waren ziemlich beeindruckt von Strand, Meer und Bergen, dass wir leider komplett übersahen, dass sich das Wasser seeeehr schnell bewegt!! Plötzlich standen das Lama, der Siebenschläfer und der Pinguin im kalten Nass – und es reichte bis zum Hintern – zumindest dem des Pinguins!

Tja, nächster Programmpunkt – zurück und umziehen, blieb uns absolut nichts anderes übrig. Es war arschkalt!! Die Schuhe des Pinguins brauchten 3 Tage zum Trocknen….

Der Hunger plagte uns schon wieder – daher schnell wieder mit dem Auto in die Stadt und in eines der ca. 3 Lokalen – eine Pizzeria und ohne zu übertreiben: Es war eine der besten Pizzen, die wir je gegessen hatten – vom Preis braucht man in Island nicht reden – besser nicht drauf achten – rechnen macht nur Kopfweh. Man beachte den schwarzen Teig – black crust Pizza – die ist nicht angebrannt!!

Am Nachmittag gings zurück, schnappten uns die Canastakarten und spielten an der Rezeption, gleich neben der Bar – das Wetter war ohnehin nicht so einladend. Der Barkeeper versorgte uns mit Kaffee und Cola Zero – wir waren glücklich. Später am Abend genossen wir nochmal das sehr gute Essen im Hotelrestaurant und im Stockdunklen beendeten wir den Tag, genauso wie er angefangen hatte. Aber man kann es fast nicht glauben – man gewöhnte sich schön langsam daran. Unser Motto war immer nach dem Frühstück: wir sehen uns bei Sonnenaufgang!

Man kann nicht behaupten, dass uns Vik i Myrdal half, mehr Serotonin auszuschütten. In einer Stadt in schwarz, weiß und manchmal etwas braun mit maximal vier Stunden Tageslicht, braucht man echt ein gutes, stabiles psychisches Fundament. Glücklicher Weise kommen die Tiefs abwechselnd und wir können recht gut abschätzen, was der oder die andere in einer Tiefphase gerade braucht. Trotzdem war niemand von uns traurig, Vik i Myrdal – Sauron’s Auge von Island – wieder verlassen zu können. Ungewiss war nur: Wie wird die Fahrt, denn der Sturm war zwar zu einem Wind abgeebbt, aber über den Gebirgspass mussten wir trotzdem und wir wussten nicht, was uns diesmal erwartet.

Bevor es losging, nahmen wir von Vik aber nochmal gebührend Abschied und besuchten noch einen anderen Abschnitt des schwarzen Strandes. Beim Ankommen amüsierten sich Lama und Pinguin sehr, denn beim Runtergehen zum Strand konnten sie beobachten, wie das, was ihnen am Vortag passiert ist, einer ganzen Gruppe in stärkerer Form passierte: Ca. 15 Menschen wagten sich zu nah an das aufgepeitschte Meer und es rächte sich. Eine riesige Welle flutete plötzlich den Strand und schwubbs lagen fast alle im Wasser. Die Schadenfreude darf uns niemand absprechen, denn uns ist am Vortag immerhin Ähnliches passiert und es wird fast überall genau davor gewarnt. *chch*

Passend zur schwarzen Tristesse fiel uns auch der Friedhof auf. Die Isländer:innen beleuchten die Kreuze. Sieht aus wie in einem Horrorfilm. Dass wir noch gut schlafen können, zeugt von einer sehr ausgeprägten Verdrängungsfähigkeit.

Am Weg von Vik Richtung Selfoss – Selfoss liegt ungefähr auf 2/3 der Strecke zwischen Vik und Reykjavik – kamen wir noch bei einigen Wasserfällen vorbei. Eigentlich wollten wir uns auch noch den Wasserfall Selfoss in der gleichnamigen Stadt ansehen. Kam uns recht logisch vor… bis der Pinguin ergoogelte, dass der Wasserfall Selfoss im Norden der Insel liegt und nur die Stadt mit dem Namen Selfoss im Süden ist – ohne Wasserfall. Dann eben nicht, Selfoss! Aber Skogafoss und Seljalandsfoss waren ganz in der Nähe und sehr beeindruckend.

Die Wetterfee, Wetterelfe oder der Wettertroll – wer auch immer – war uns gnädig. Nur über den Gebirgspass wurde es kurz wieder ungemütlich, aber das waren wir jetzt schon gewohnt – driving like native Icelandics.

Die Hinfahrt dauerte fast 6 Stunden. Die Rückfahrt dauerte inklusive der Zwischenstopps nur 3,5 Stunden. Das liegt nicht daran, dass das Lama mittlerweile den Landrover im Griff hat, sondern eindeutig daran, dass uns der Wetterhorror ein zweites Mal erspart blieb. Was uns aber diesmal extrem aufgefallen ist: Das Wetter wechselt sekundenschnell. Es kann passieren, dass man im Sonnenschein gemütlich dahinfährt und plötzlich befindet man sich in einem Schneesturm mit eisiger und verschneiter Fahrbahn und muss kämpfen, die Spur zu halten und nicht vom Sturm versetzt zu werden. Die Isländer:innen haben uns oft darauf hingewiesen, aber in dieser Ausprägung hätten wir das nicht geglaubt.

Wieder in Reykjavik angekommen, bezogen wir unsere Zimmer. Diese sind völlig ok, aber das Frühstück … stay tuned!

Tag 9: Reykjavik’s Street Art

Tag 9 war ein Tag zum Durchatmen. Die erste Nacht in unserem kurzfristig gebuchten Ausweichhotel in Reykjavik war gut. Unsere Erwartungen waren die Schlimmsten, aber die Zimmer und das Bad sind groß und neu renoviert. Im Gang hängen die Lichter zwar noch von den Wänden und teilweise ist klar ersichtlich, wo noch Hand angelegt werden muss, aber alles in allem kann man hier gut ein paar Tage bleiben.

Die Schlafsituation mussten wir mittlerweile ändern. Der Siebenschläfer kam in einem Zimmer mit dem Murmeltier nicht zur Ruhe und forderte sein eigenes Reich. Also musste ein drittes Zimmer her, damit der Siebenschläfer seinen wohlverdiensten Schlaf nachholen konnte.

Am Nachmittag ließen wir uns von einem isländischen Wickinger Reykjavik im Fokus des Street Arts zeigen. Mit vielen barbarischen Geschichten im Gepäck, zeigte er uns die kunstvollen Winkel der Stadt.

In einem kleinen Store durften – oder besser gesagt mussten – wir Süßigkeiten verkosten. Lakritze ist echt nicht unbedingt die Lieblingssüßigkeit von Lama, Pinguin und Siebenschläfer. Wenn sie dann auch noch gesalzen ist, machte sich das Bedürfnis “Ausspucken, ausspucken, ausspucken” breit. Allein die Erziehung ließ die Drei das grausliche Zeugs schlucken. Nur das Murmeltier genoss die Kostproben des Wickingers in vollen Zügen und durfte dann auch noch scharfe Saucen probieren. Die Zunge brannte bis zum Abendessen!

Übrigens sind die Isländer:innen super katzennarrisch! Es gibt eine Katze, die darf überall rein und überall schlafen – vor allem in den Hotels. Sie ist der König von Reykjavik und mittlerweile stolze 13 Jahre alt. Aber auch andere Katzen dürfen in die Geschäfte und Hotels und schlafen dort zwischen den angeboteten Waren. Großartige Stadt! 🙂

Das Lama war sehr entzückt von der wunderbaren Weihnachtsgeschichte der Isländer:innen. Der Sage nach kommt am Weihnachtsabend nämlich eine Katze und nimmt alle schlimmen Kinder mit, welche dann von einem Trollpärchen gekocht und verspeist werden. Wer das Lama kennt, weiß dass es damit durchaus konform gehen würde.

Am Ende der Führung ging es auf die Pride Street, die übrigens direkt zur größten Kirche Reykjaviks führt – der Hallgrimskirkja. Da wird Kirche selbst für uns wieder ein bissl cooler.

Am Abend erholten wir uns von den Strapazen beim gemütlichen Kartenspielen. Ja, der Siebenschläfer schaut immer so…

Tag 10: Viele Phalusse, keine Nordlichter

Um endlich wieder mal ein gutes Frühstück genießen zu dürfen, machten wir uns, zum Leidwesen des Siebenschläfers, um 8 Uhr auf um ein geeignetes Lokal zu finden. Nach einer längeren Suche fanden wir ein Hotel, wo wir schon in den Fenstern ein Riesenbuffet aufgedeckt sahen. Schnurstracks schritten wir hinein, eine zarte Kellnerin empfang uns freundlich und teilte uns mit, dass das Buffet pro Person über 5000 isk kostet. Wir nahmen Platz und schön langsam kamen die Gehirngänge in Gang…. (1000 isk sind ca. 7 EUR – na dann sind 5000 isk….WAAASSS??) So ungefähr entglitt uns die Mimik – aber was solls, der Siebenschläfer hatte schon Riesenherzen in den Augen als er das Angebot sah. Wir beschlossen es zu genießen! 🙂 Das Essen ist wirklich nicht billig in Island.

Nach dem opulenten Mahl mussten wir uns hinlegen und warteten auf den Sonnenaufgang.

Einer der vielen Empfehlungen an den Pinguin war: “Schau dir ja das Phallusmuseum an!” und das Lama und ich schwören, der Siebenschläfer und das Murmeltier gingen freiwillig mit! Das Murmeltier angeblich ja nur, wegen des geschichtlichen Hintergrundes…..pfff

Was soll man sagen, es war beeindruckend.

Große, kleine, dicke, dünne, stehend, hängend, schwimmend ….. alles was das Herz begehrt 🙂 Da nimmt der Größenvergleich andere Dimensionen an. Der Siebenschläfer unter dem größten Penis der Welt – der eines Blauwales.
Der Pinguin war etwas ratlos beim Schimpansenpimmel. Gottseidank hatte er die Brille auf!!

Souverniers wurden auch geshoppt – man kann sich schon mal zu Hause auf gewisse Andenken freuen 😉

Anschließend wurde noch gebummelt und ausgeruht, da wir ja um 21 Uhr auf die Northern Light Jagd aufbrachen – standesgemäß auf einer Yacht.

Da war sie – die Amelia Rose.

Gut eingepackt – manche trugen bis zu 4 Schichten – enterten wir unser Schiff um 21 Uhr.

Es war eiskalt – lt. Anzeige im Hafen minus 11 Grad – aber mit Wind fühlte es wahrlich grenzwertig an. Wir schipperten unseren Nordlichtern entgegen – die Hoffnung stirbt zuletzt!

Es war ein unvergeßliches Erlebnis – draußen mitten am Meer, stockdunkel, saukalt. Gewisse Körperteile wurden schon abgeschrieben – zB die Zehen – man spürte sie kaum noch.

Aber man bekam ja was retour: Nordlichter…oda so…

Absolut keine Chance!! Wir wurden nicht geboren um Nordlichter zu sehen. Der Pinguin hat schon aufgegeben….

Wir erfreuten uns schon am grünen Licht am Mast des Schiffes….

Nach Nachfrage bei einer Dame der Crew, die mit einem Fotoapparat immer überprüfte, ob eine Chance auf Nordlichter besteht, teilte sie dem Pinguin mit: The last time we saw Nothern Lights, was one week ago….naja wir sind ja auch genau vor einer Woche angereist!! Wie gesagt, wenn wer die wunderschönen Lichter sehen will, versichert euch, dass wir nicht in der Nähe sind!!!

Gegen halb 12 legten wir wieder an und traurig trabten wir wieder nach Hause.

Keine Nordlichter für unsere Truppe – und wir hätten es wirklich schon verdient!!!

Tag 11: Meet the wales!

Weil es gestern am Wasser schon so gut funktioniert hat, hat sich das Rudel gedacht, dass das gleich wiederholt werden muss und hat sich erneut auf ein Boot gewagt.
Nachdem das Frühstück im 22 Hill Hotel wahrlich nicht das Gelbe vom Ei ist, sind wir auf der Suche nach Alternativen auf die Grái Kötturinn (Graue Katze) gestoßen. Am Tag davor haben wir leider keinen Tisch bekommen – zumindest nach unserem Empfinden, denn in Island ist es Usus, einfach vor dem Lokal oder im Eingangsbereich des Lokals zu warten, bis ein Tisch frei wird. Das kann durchaus einige Zeit dauern. Die Isländer:innen warten dann eben mal 30 Minuten vor der Tür bei minus 10 Grad. Unsere österreichische Ungeduld hat das nicht zugelassen und so sind wir ohne Frühstück wieder abgedampft… aber nicht so heute! Heute ist ein Tisch frei und wir durften in diesem putzigen, kleinen Lokal frühstücken.

Das Lokal heißt übrigens Grái Kötturinn, weil: “Auf Isländisch gibt es ein Sprichwort: Wenn man sich lange und häufig am selben Ort aufhält, ist man für diesen Ort wie eine graue Katze. Vor der Eröffnung des Restaurants gab es am selben Standort eine Schmuckmanufaktur. Und seltsamerweise gab es eine graue Katze, die den Juwelier besuchte und dort herumlungerte. Der Name stammt also von dieser grauen Katze (niemand wusste, woher sie kam oder wo sie lebte) – die herumlungerte – wie eine graue Katze. :)”

Fotos vom Frühstück konnten aufgrund unerträglichen Hungers nicht gemacht werden!

Nach diesem köstlichen Frühstück stapften wir im Schnee nach Hause. Schnee hört sich bei dieser Kälte übrigens sehr super an:

Im Hotel angekommen warfen wir uns wieder in unsere Thermodessous und die warme Ausgehkleidung, um gewappnet für die Kälte und den Wind am Schiff zu sein. Glücklicher Weise hatten Pinguin und Lama diesbezüglich schon ihre Erfahrungen in Schweden gemacht und so waren alle gut gegen Kälte und Wind geschützt.

Am Boot angekommen mussten wir alle erstmal im Bauch des Schiffes Platz nehmen und den Anweisungen des Guides lauschen. Es gab Overals, die 90 % der Personen in Anspruch nahmen. Aufgrund unserer Expeditionsausrüstung brauchten wir die Overals glücklicherweise nicht. Das Umziehen im Bauche eines Schiffes ist immerhin nicht gerade unanstrengend.

Es dauerte nicht lange und es klang durch das Mikro die Stimme des Guides: “Humpback whale at 2 o’clock!”. Alle stürmten nun auf die beiden oberen Decks. Oben angekommen war der Buckelwal natürlich schon lange wieder unter Wasser. Nach der erfolglosen Northern-Lights-Tour vom Vortag war für den Pinguin und das Lama völlig klar: “Wir sehen fix keinen Wal!” … mit etwas Glück vielleicht eine Möwe. 😉

Aber dann kam alles anders…

Es war ein unglaubliches Gefühl, diese großartigen Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten zu können. Eigentlich sind im Winter keine Wale an dieser Küste, aber in der Bucht ist das Wasser etwas wärmer und so bleiben manchmal Mütter mit ihren Jungen auch über den Winter in der Bucht.
Leider ist in Island der Walfang noch immer erlaubt. Jährlich wird eine Fangquote freigegeben.

Wir trösteten uns damit, dass ein Teil der eingenommenen Gelder dieser Tour in die Erforschung dieser Tiere und der Erhaltung deren Lebensraumes investiert werden muss.

Tag 12: Das etwas andere Silvester

Am Morgen war wieder mal Frühstück im Hotel angesagt. Zum Leidwesen aller, aber unserer Urlaubskasse zuliebe mussten wir da durch. Nach dem, zugegebenermaßen schnellen, Imbiss gings zurück in die Zimmer und auf den Sonnenaufgang warten.

Endlich um ca. 10.30 Uhr war es soweit. Wir schmissen uns in warme Kleidung, es war klirrend kalt draußen, und machten uns auf den Weg in den Hafen.

Endlich durfte der Pinguin die Skuptur Solfar (The Sun Voyager), von näheren betrachten und fotografieren. Alle anderen gefällt sie ja gar nicht… Sie wurde anläßlich des 200-jährigen Jubiläum der Stadt Reykjavik 1986 bei einem Wettbewerb als Sieger ausgewählt. Sie sollte ursprünglich zum Sonnenuntergang zeigen – es gab aber mehrere Planänderungen – und jetzt zeigt sie nach Norden.

Am Hafen war ein großer Tumult. Sehr viele Polizeiautos und Feuerwehren standen am Kai, auch einen Taucher haben wir gesehen. Später stellte sich heraus, ein Auto ist in das Becken gefahren – der Fahrer und einzige Insasse konnte lebend geborgen werden. Ich liebe Weihnachtswunder!

Lama und Pinguin hatten wieder Kaffeeverlangen – den Siebenschläfer plagte der Hunger – somit begaben wir uns auf die Suche nach einem Cafe. Wir fanden eine süßen kleine Bäckerei mit einem kleinen Cafe. Leider war es sehr beengt, aber wie ergatterten einen winzigen Tisch mit vier Barhockern, an dem der Pinguin fast scheiterte. Nach mehreren Anläufen saß er aber sattelfest 🙂

Um für Silvester fit zu sein, ruhten wir uns noch ein bißchen aus und schauten Netflix. Einige Serien wurden so vernichtet….

Abends gings dann gut eingepackt wieder mal auf Nahrungssuche. Wir wollten das Feuerwerk bei der schönen Kathedrale Hallgrimskirkja bewundern.

Ein Lokal war nicht leicht zu finden, da Silvester sehr bald die Gehsteige in Reykjavik aufgeklappt wurden. Dann endlich wurde vom Murmeltier eine Speisekarte im Schaufenster als moderat befunden und wir maschierten in das Lokal. Nach kurzen Warten wurde uns ein Tisch zugewiesen – was für ein (Un-)Glück. Er war im Wintergarten – aber was solls – endlich Essen fassen. Die Menükarten wurden uns ausgehändigt und wir schmökerten. Es dauerte nicht lange und der erste stöhnte….aber nicht vor Wohlgefallen, sondern aufgrund der Preise! Unglaublich – bekamen wir doch eine andere Speisekarte als draußen ausgehangen ist! Da wir wussten es würde nicht leicht werden, Platz in einem anderen Lokal zu finden, mussten wir wohl oder übel reinbeißen in den faulen Apfel.

Langsam aber sicher fröstelte den Pinguin und wahrlich wer ihn kennt weiß, das kommt wirklich sehr selten vor. An der Decke war ein Loch und es zog ordentlich.

Ein wirklich gelungenen Abendessen – sauteuer und saukalt. Der Siebenschläfer musste am Ende auch mit Haube essen.

Es wurde umdisponiert und alle waren sofort einverstanden – wir gehen nach Hause, keiner hatte mehr Lust weitere Stunden bei eisigen Temperaturen auf den Jahreswechsel zu warten. Da hatten wirs ja besser im warmen Hotel beim Kartenspielen.

Beim Heimgehen wurde natürlich noch überprüft ob Nordlichter zu sehen sind, der Siebenschläfer bemühte sich redlich, aber leider kein Glück – wobei ca. eine Stunde später wurden genau von diesem Platz Nordlichter gepostet. Hatten die Glück, dass wir nicht dort blieben !

Die Isländer feuerten ihre Feuerwerke schon seit dem Morgen ab. Aber als wir den Abend mit Kartenspielen verbrachten, fiel uns plötzlich auf, dass gegen 22.30 Uhr Ruhe einkehrte. Und tatsächlich erzählte uns der Guide beim Folklore-Walk, dass um diese Zeit die Isländer alle reingehen würden um den Comedy-Rückblick im Fernsehen anzuschauen. War witzig dass uns das so auffiel.

PROSIT NEUJAHR 2025

PS: Leider waren wir von ein bis zwei Baustellen umgeben….

Tag 13: Neujahr beginnt magisch!

slands zu entdecken.

Das erste Ziel war der Kerid Krater. Ein Vulkankrater, der mittlerweile inaktiv ist – aber deshalb nicht weniger beeindruckend. Rutschig, hoch und ungesichert – eine mentale Herausforderung für das Lama.

Aber so überängstlich war das Lama gar nicht, denn es dauerte nicht lange, da rief bereits jemand um Hilfe! Zwei junge Frauen aus China waren in normalen Turnschuhen am Krater unterwegs, rutschten auf dem eisigen Steig ab und krallten sich dann im Liegen am Weg fest, um nicht noch weiter abzurutschen.
Eine dritte Frau bat uns darum, den beiden zu helfen. Das Lama war noch mit den eigenen Ängsten beschäftigt und musste auf der Plattform erstmal durchatmen. Der Pinguin sah sich die Situation mal genauer an und versuchte die beiden Frauen raufzuziehen, doch schwubbs… da landete auch der Pinguin am Pinguinpopo! Das Lama – von der Plattform aus die Situation betrachtend – gluckste kurz vor Lachen, als der Pinguin am Hinterteil landete. Da folgte ein ganz böser Blick der dritten Frau aus China, die auch von der Plattform aus die Rettung ihrer Freundinnen beobachtete.

Irgendwann kam die Rettung ins Stocken, weil sich die beiden Frauen einfach nicht hochziehen konnten. Das Lama stapfte bis zur ersten Kante, hielt sich mit einer Hand am Hangelseil und mit der anderen Hand übernahm es die Frauen, die der Pinguin hochstemmte und zog sie hoch. Gerettet! Karma positive!

Nach dieser Heldentat gings weiter zum Öxarárfoss – ein weiterer Wasserfall in Island. Nachdem Lama und Pinguin erst 13 km in die falsche Richtung fuhren, trafen sie dann am richtigen Weg zwar wieder auf schwierige Straßenverhältnisse, aber auf die wunderschöne Landschaft Islands … mit der tiefstehenden Sonne. Wunderschön!

Schließlich kamen wir zu einem wunderschönen See.

Eine knappe halbe Stunde nach diesem Zwischenstopp erreichten wir den Parkplatz von dem aus der Weg zum Öxarárfoss Wasserfall führte. Magisch!

Mittag kehrten wir in einem kleinen Blockhäuschen in Sellfoss ein… Wir waren um 12.52 Uhr dort. Der Besitzer trug gerade Getränke rein und rief uns zu, dass sie in “six minutes” aufmachen. Das kleine Café in Sellfoss sperrt also um 12.58 Uhr auf! Wichtige Info für alle, die mal nach Sellfoss reisen.

Wieder zurück in Reykjavik hatten das Lama und der Pinguin die großartige Idee: Heute entkommen ihnen die Polarlichter nicht! Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, ging das Murmeltier in den Hafen und Lama und Pinguin fuhren hoch zum Perlan Museum, das auf einer Anhöhe liegt. Die Vorhersage war gut und bis 23 Uhr sollte es wolkenfrei bleiben. Das Ergebnis war so typisch Lama und Pinguin….

Wir möchten uns hiermit bei allen anderen, die an diesem Tag Polarlichter schauen waren, ganz herzlich entschuldigen, dass wir es euch versaut haben. Es lag auf der Hand, dass wenn wir in den Himmel schauen, entweder nichts oder nur ein schwaches Polarlicht zu sehen ist.

Aber der Wetterbericht lag zumindest richtig! Um 23 Uhr kamen die Wolken und wir trotteten nach Hause.

Tag 14: Auf den Spuren der Feen und Trolle!

Tag 14 begann mit Packen! Alles wieder in Koffer und Rucksack reinpressen ist gar nicht so einfach und echt das Nervigste am Reisen. Aber wir haben alles untergebracht. Da wir unsere Route umbuchen mussten, ergab sich am vorletzten Tag eine Doppelbuchung. Unsere Unterkunft in Reykjavik hatten wir bis 3. Jänner, die Unterkunft in Gardur hatten wir aber bereits ab 2. Jänner. Somit war der Plan, dass Lama und Pinguin schonmal nach Gardur weiterzogen und damit der Siebenschläfer aber noch eine Nacht ein Zimmer alleine hat, blieben Murmeltier und Siebenschläfer noch in Reykjavik.
Nachdem also Lama und Pinguin gepackt hatten, ging es noch auf eine geführte “Feen und Trolle”-Tour durch Reykjavik.

Hrofn – unser Guide, der ein kleines Bisschen Deutsch sprach, weil er zwei Jahre in Graz verbrachte…

… erzählte uns viele grausame isländische Sagen und brachte und die isländischen Bräuche näher. Auch ein Zombie-Ritual war dabei:

Am ersten Bild: Der Friedhof von Reykjavik.
Am zweiten Bild: Das Parlament von Reykjavik. Fuzziklein und ohne viel Tamtam.
Am dritten Bild: Der Fels in der Mitte ist das Zuhause von vielen Feen.

Danach brachen wir auf nach Gardur, um im nächsten Hotel rechtzeitig einchecken zu können. Gardur befindet sich übrigens ganz in der Nähe von Grindavik – dort wo aus dem Lavaspalt in den letzten Wochen immer wieder viel Lava austrat.

Ein Hotel von außen wie ein Hendlstall am Meer, von innen gemütlicher Westernstyle.

Lama und Pinguin ließen den Abend bei einem gemütlichen Essen ausklingen.

Tag 15: Abschied nehmen…

Tag 15 stand ganz unter dem Motto: Abreise!

Unser Flug ging zwar erst an Tag 16, aber schon um 7.20 Uhr, weshalb wir an Tag 15 schon alles vorbereiten mussten. Packen, Online-Check-In (der natürlich eh nicht funktionierte) und ganz wichtig: Lunchpaket vorbereiten und natürlich das Murmeltier und den Siebenschläfer aus Reykjavik abholen!

Die paar Stunden, die es hell ist, nutzen wir aber noch für einen kurzen Spaziergang zum Meer. Das Ding, das so aussieht wie ein Stall, ist unser Hotel.

Nachdem am nächsten Tag um 4.30 Tagwache ist, gings nach dem Abendessen umgehend ins Bett. Der Pinguin bestand auf seinen Schönheitsschlaf, während das Lama ob der Nervosität auf den Flug am nächsten Tag nicht so gut einschlafen konnte