Tag 3 begann mit Fika! Ja, wir waren zwar in Berlin, aber vor unserer Mauerführung gönnten wir uns ein Frühstück in einer Bäckerei in der Nähe des Treffpunkts der Führung und da gab es schwedische Kanelbulla! Als Vorbereitung auf unsere Schwedenreise frühstückten wir also Kanelbulla und Kaffe (ja, auf Schwedisch mit einem e!). Unser Lieblingswort für Kafffepause ist seit unserem Schwedischkurs sowieso das schwedische Fika! Also haben wir gefikad mit Kanelbulla und Kaffe!

Völlig untypisch für uns, hatten wir bereits vor Reiseantritt eine Mauerführung auf Visit Berlin gebucht. Total organisiert! Da kann nichts schiefgehen! – Es sei denn, es kommt halt niemand der die Führung hält… und genau so war es. Ein Glück, dass da auch noch andere Menschen auf die Führung warteten, sonst wären wir fix der Meinung gewesen, dass der Fehler bei uns liegt. – Aber nein! Nicht unser Fehler! Wir sind gespannt, was Visit Berlin dazu zu sagen haben wird!
Unsere Mauererkundung mussten wir somit also alleine antreten. Da Berlin aber eine sensationelle Erinnerungsmentalität hat, ist alles so toll aufbereitet, dass wir auch ohne “Storytelling” sehr bewegt von den Schicksalen waren, die der Mauerbau verursachte.




















Nach dem Mittagessen im Vapiano am Alex blieb noch genügend Zeit um am Checkpoint Charly vorbeizuschauen. Unser Nightjet fuhr erst um 18.45 Uhr in Berlin-Lichtenberg ab. Also hopp rein in die U-Bahn und 5 Stationen bis zur Kochstraße… doch die Kochstraße kam nicht. Warum wir uns nicht bereits nach 5 Stationen gefragt haben, warum denn keine Kochstraße kommt, bleibt ein Mysterium. Fakt ist, dass wir nach 10 (in Worten: ZEHN) Stationen in der falsche Richtung endlich auf die Idee kamen, dass wir eventuell in der falschen U-Bahn sitzen könnten. Kurz vor der Endhaltestelle Alt-Tegel erreichte uns endlich die Erleuchtung und wir verließen fluchtartig die U-Bahn, um die Rückfahrt anzutreten. Nun also 15 Stationen bis zur Kochstraße. Aber auch wir kamen ans Ziel.







Die Zeit bis zur Abfahrt vertrieben wir uns noch am Alex und ein Foto mit der Weltuhr sollte auch nicht fehlen.



Mit Sack (oder Beidl – darunter schwitzen Erdmännchen übrigens leicht) und Pack fanden wir uns am Bahnhof Berlin-Lichtenberg ein. Dort sollte unser Nightjet abfahren. Als wir dort ankamen, waren wir aber überzeugt davon, dass wir hier wiedermal umsonst warten und fix kein Nightjet erscheinen wird. Wir waren wohl nach der vergeblichen Warterei auf unsere Mauerführerin am Vormittag schon so hart im Nehmen, dass wir uns auf irgendeinen Bahnsteig dieses verlassenen Industriebahnhofs setzten und einfach warteten. Kurz schöpften wir Hoffnung, als ein Schaffner bzw. Bahnbediensteter auftauchte. So einer mit Uniform und Kappe! Sehr vertraunswürdig! Die Hoffnung wurde uns aber genommen, als wir bemerkten, dass dieser völlig betrunken war und wir ihn womöglich bald – nach dem Sturz ins Gleisbett – retten und erste Hilfe leisten müssen.
Und ja, natürlich kamen wir selbst wir auf die Idee, auf die Abfahrtstafel zu schauen, ob und wenn ja, auf welchem Gleis unser Nightjet abfahren wird. – Die Tafel war allerdings so klein, dass unser Zug noch lange nicht draufstand.
Völlig unerwartet erschien dann auf der Anzeigetafel direkt am Gleis, auf dem wir uns einrichteten, der Nightjet Richtung Graz mit Stop in Wien. Oh yeah!
Das “Oh yeah” schlug im Schlafwagen des Nightjets dann relativ rasch in ein etwas hysterisches “OHHH” um. Also mal ganz ehrlich: Für Menschen mit klaustrophobischen Anwandlungen sind weder Liegewagen, noch Schlafwagen das Optimale. 3 Betten übereinander, ein schmaler Platz zum Stehen und ein Waschbecken, welches nur unter ganz bestimmten Positionierungskonstellationen benutzbar ist, war also unser Schlafgemach für die nächsten 12 Stunden. Das war irgendwie schon etwas beklemmend und da wussten wir noch nicht, dass wir eigentlich zu viert waren – denn auch Corona übernachtete bei uns.










Ein gelungener Trip nach Berlin ist zu Ende. Wir freuen uns auf Jesolo! Für mehr Infos folgt uns weiterhin! 😀