Schweden / Dänemark / Deutschland

Im Februar 2023 verlassen wir Österreich mit dem Zug in Richtung Deutschland dann nach Schweden bis nördlich des Polarkreises und auf der Rückfahrt reisen wir dann noch durch Dänemark.

Schweden wir kommen!

Ja, jetzt werden wir schon nervös. Der Interrail-Pass steht! Die meisten Schlafplätze sind gebucht! Huskyschlitten, Rentierfarm und Schneemobiltour ist auch vereinbart! Die letzten Vorbereitungen laufen! Hört sich alles viel organisierter und strukturierter an, als es in der Realität dann wirklich ist, aber JA! wir bemühen uns sehr! Optimalerweise sieht unsere Reise wie folgt aus: (Wir hoffen sehr nicht plötzlich auf einem Bahnhof zu stehen, der nicht in dieser Liste zu finden ist.)

Linz – Rostock – Trelleborg – Malmö – Stockholm – Kiruna – Kurravara – Göteborg – Malmö – Kopenhagen – Hamburg – Linz

Thermoschuhe, Thermounterwäsche, Sturmhaube, Hautschutz, … alles organisiert. Für die Schneemobiltour gibt es Schneeoverals vor Ort. Diese sind Pflicht. Ich denke, die Guides vor Ort haben mit Touristen so ihre Erfahrungen. Auf Nachfrage haben sie uns sehr freundlich bestätigt, dass auch Lamas und Pinguine mit etwas mehr Volumen in die Overals passen. …man weiß ja nie!

Die letzten Tage werden wir nun damit verbringen, uns gegenseitig nervös zu machen! Juhu! Stay tuned!

Des Erdmännchens Notfallkoffer

Heute – 2 Tage vor Abfahrt – wurden wir notversorgt. Das Erdmännchen, welches diesmal leider nicht mitreisen kann, hat uns einen Notfallkoffer überreicht. Neben Nähzeug, Teelichtern, Zündern, Cola Zero und Zuckernotvorrat befand sich in dem Erste-Hilfe-Paket auch eine Trillerpfeife. Dankbar krallte sich das Lama sofort diese Pfeife und trainiert seither den Pinguin auf dieses Geräusch…. Aus etlichen Einkaufserfahrungen befürchtet das Lama, den Pinguin in einem Schneehaufen zu verlieren…..

DANKE, liebes Erdmännchen, für deine Fürsorge! <3

Arktis! Wir kommen!

Pünktlich um 21.34 Uhr gings los nach Hamburg. Die leichte Nervosität verursachte ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengegend. – Wir betäubten es relativ erfolgreich mit Hugo und Aperol!

Eh schon wissend ob der Platzknappheit im Nightjet, haben wir uns wieder amüsiert, wie sicher so ein Nightjet ist. – Wenn man wo steckt, besteht keine Gefahr sich durch Umfallen zu verletzen. Sidefact: Unser Wagon hat keine Türen…

Tag 1: Rostock – Warnemünde

Nach einer etwas sehr kurzen und definitiv nicht die REM-Phase erreichenden Nacht, wurden wir schon vor 6 Uhr von eskalierenden Abteilnachbarn geweckt. Der Lärm ließ vermuten, dass sie einige Umbauarbeiten vornehmen würden. Das sehr üppige Frühstück erreichte uns kurz nach 7 Uhr und befriedigte nicht wirklich alle Bedürfnisse…

In Hamburg mussten wir umsteigen. Nach einigen Schwierigkeiten den richtigen Zug zu erwischen, wer rechnet damit, dass 2 Züge zu selben Zeit auf dem selben Gleis abfahren, fuhren wir sehr entspannt in der 1. Klasse, hintereinander nach Rostock. Pinguin war noch etwas müde – wie es schien … manche behaupten auch, er schaut bekifft aus….

Endlich im sonnigen Rostock angekommen, machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Hotel Stadtperle. Es war leicht zu erreichen, auch wenn es im Internet noch anders aussah. Unser Erdmännchen kommentierte das Foto mit: War da der Christo am Werk?

Nachdem das Lama elegant zum Eingang die Stufen raufkletterte, der Punguin lahmte leider etwas, wurde ihm der Eintritt verwehrt. Die Tür war verschlossen. Nachdem der Versuch einen anderen Eingang auf der linken Seite zu finden, nicht glücklich ausging, versuchten wir es auf der anderen Seite. Dort war eine etwas komische Tür und eine blaues Dixieklo stand davor. Wir waren ratlos und hofften aber, dass es sich nicht um den Eingang handeln würde. Also griff der Pinguin zum Telefon und die sehr nette Dame erklärte uns, dass der Eingang zu unserem heißersehnten Zimmer doch auf der anderen Seite liegen würde….. O Wunder er war da! Leider musste der lahmende Pinguin seinen etwas sehr schweren Koffer wieder Stufen hinaufhiefen, denn es gab, ganz komisch, in diesem Hotel keinen Lift! Die nette Dame schickte uns in den Keller und man glaubt es nicht – es war ein tolles Zimmer gleich neben dem Frühstücksraum.

Nach einem Powernapping kultivierten wir uns und machten uns auf den Weg zum Hafen nach Warnemünde. Wir spazierten durch die alten Gassen mit besonderem Flair und zu guter letzt, kehrten wir ein und das Essen war wirklich wahnsinnslecker!

Mit vollem Bauch fuhren wir zurück nach Rostock und wollten nur noch ins Bettchen bzw. das Lama wünschte sich eine Toilette herbei. Man weiß nicht warum – der Schlüssel zum Hotel passte nicht mehr…..

Nach Läuten beim Portier, der leider nicht im Hotel sesshaft war, versicherte er uns, nach oftmaligen Nachfragen ob wir auf deutsch, nicht zu blöd zum Aufsperren waren, dass er in 10 Minuten da sein werde. Das Lama drückte die Blase aber da musste sie durch…. Gottseidank kamen unsere Zimmernachbarn, und die konnten, o wunder, rein ins Haus…. Wir durften mit….. und konnten endlich den Tag in einem weichen Bett beschließen.

Tag 2: Rostock – Warnemünde (diesmal stürmisch)

Begonnen hat unser zweiter Tag in Rostock eigentlich recht gemütlich. Nach einem ausgiebigen Frühstück wurde nochmal gerastet. Da das Wetter nicht wirklich besser wurde und wir ja ohnehin auf eisigste Temperaturen eingestellt sind, haben wir uns gegen Mittag dann Sturmtief ULF (allen, die wissen, wo das Lama arbeitet, sollte es jetzt ein Lächeln aufziehen) mit all unserem Mut gestellt. Dank Interrail können wir ja beliebig oft zwischen Rostock Hbf. und Warnemünde hin und her fahren. Sehr praktisch!

Angekommen in Warnemünde erkundeten wir den Hafen – das Ziel war eigentlich der Strand, aber wir waren durchaus erfreut, dass zumindest das Meer da war. Danach haben wir auch den Strand gefunden.
Warnemünde ist einer der schönsten Orte, die ich je gesehen habe. Die Altstadt ist quasi ein Mix aus Fachwerk und Vintage und der Strand … ja, was soll ich sagen? Strand eben, Meer eben – aber ganz ohne heiß! Wer es nicht weiß: Ich hasse heiß! Für mich also ein Traum!
Wir schlenderten durch die Gassen am Hafen und ließen uns von Warnemünde beeindrucken. Der Regen wurde immer mehr und kaum waren wir nicht mehr von den kleinen Fachwerk-Vintage-Häuschen umgeben, bekamen wir es mit Ulf zu tun! Ich hatte ziemlich zu tun, den Pinguin nicht zu verlieren. Geländer sind dort eher eine Seltenheit und somit musste ich jede Sekunde damit rechnen, dass der Pinguin vom Winde verweht in der Ostsee liegt. Erschwerend kam hinzu, dass ihm der Kunstpelz seiner Kapuze die Sicht nahm. Ich war also permanent auf Notfallmodus.

Völlig durchnässt kehrten wir dann in einer kleinen Bäckerei ein und gönnten uns Kaffee und Kuchen. Das dachten sich auch ein paar kleinere Gäste, die auf den Lampenschirmen Platz nahmen und sehr fordernd auf unseren Kuchen starrten.

Danach gingen wir zum Bahnhof, stiegen in den Zug und fuhren zum Hotel …. naja, es wären nicht Lama und Pinguin, wenn das so einfach wäre. Nachdem wir uns durch den immer noch anhaltenden Regen zum Bahnhof geschleppt hatten, standen wir vor der Wahl auf dem Bahnsteig zu warten, bei dem die Anzeige „Rostock Hbf. 16.10 Uhr“ anzeigte oder zu dem Bahnsteig zu gehen, bei dem die Anzeige „Rostock Hbf. 16.18 Uhr“ anzeigte. Wir entschieden uns für den 16.10er. Ratet mal – ja genau. Wir wechselten hurtig den Bahnsteig, nachdem um 16.10 Uhr der Zug am ANDEREN Bahnsteig einfuhr. Naja – wir sans gwohnt.

Am Abend folgte ich dem Wunsch des Pinguins – der wollte Broiler essen. Wenn Osten, dann also richtig Osten – es ging in die Broiler-Bar, was auch etwas der kurzen Entfernung von unserem Hotel geschuldet war. 

Zurück im Hotel mussten wir die Planung für den nächsten Tag noch finalisieren, weil der echt stressig wird. Um spätestens 6.30 Uhr endet der Check-in für die Fähre nach Trelleborg. Anschließend geht es mit dem Zug nach Malmö und dann mit dem Zug weiter nach Stockholm.
Es musste also ein Taxi bestellt werden, damit wir rechtzeitig beim Check-in der Fähre nach Trelleborg sind. Das übernahm der Pinguin…
Die Aufgabe war: Wir sollten spätestens um 6.25 Uhr am Hafen sein. Die Fahrt zum Hafen dauert ca. 20 Minuten. Bestelle ein Taxi, damit wir rechtzeitig am Hafen sind. Pinguin bestellte ordnungsgemäß ein Taxi. FÜR 4.45 UHR. Für die Mathematiker unter euch: Ja. Wir werden zu früh sein! Für alle anderen: Pinguine haben ein eher schlechtes Zeitgefühl. Die Nacht wird kurz.

Tag 3: Von Rostock nach Stockholm

800 km per Fähre und Bahn.

Wie man durchaus erwarten konnte, war 4.45 Uhr Abfahrt beim Hotel etwas früh. Der sexistische Tagesbeginn mit einem semilustigen Taxifahrer, der uns wissen ließ, dass er super in Französisch ist, nur mit der Sprache hat er ein Problem, war etwas bezeichnend und eventuell auch schon eine Hinweis auf einen etwas durchwachsenen Tag. Lustig war’s natürlich trotzdem!
Wir waren also – Dank des perfekten Zeitmanagements des Pinguins – rechtzeitig am Hafen. Ca. 1/2 Stunde war die Wartezeit bis der Check-In aufsperrte. Anschließend nur 1,5 Stunden bis uns der Terminalbus zur Fähre brachte. Da breitet sich durchaus ein Glücksgefühl aus, wenn man sich in seinen Liegesessel auf der Fähre fallen lassen kann. Apropos „fallen lassen“: Es soll hier nicht unerwähnt bleiben, dass das Lama am LKW-Deck in ein Fettnäpfchen – naja in einen Ölfleck – tappste, das peinliche Unglück aber mit einem gekonnten Ausfallschritt und einer äußerst stabilen Position abwenden konnte.

Unsere reservierten Sitze waren von einem Mann belegt, der den Fußraum dieser Sitze als Schlafzimmer benutzte und so suchten wir uns andere Sitze, in der Hoffnung, dass diese niemand reserviert hat. Wir fanden ganz tolle Plätze vor der Glasscheibe mit Blick auf Reling und Meer. Dort richteten wir uns mit unseren Koffern und Rucksäcken gemütlich ein. Was wir nicht bedachten: Sonne + riesen Fenster = heiß. Schlafen war also eher nicht und entspannen auch weniger… Naja auch diese 6 Stunden haben wir nett gestaltet.

Angekommen in Trelleborg zeigte Google Maps den Bahnhof in 25 Minuten Fußweg an. Völlig übernächtigt und mit zwei schweren Koffern und zwei ebenso schweren Rucksäcken beschlossen wir uns ein Taxi zu leisten. Immerhin fuhr der Zug von Trelleborg nach Malmö bereits in gut 30 Minuten und wenn wir diesen nicht erreichten, dann würde auch der Anschlusszug nach Stockholm ohne uns fahren.
Also suchten wir ein Taxi. Zu unserem Glück fanden wir aber keines, denn hätten wir eines gefunden, wäre das einer der peinlichen Momente unseres Urlaubs geworden, denn statt dem Taxi, fanden wir den Bahnhof – er war direkt neben dem Hafen. Da verstehe jemand Google Maps… 😉

Der Zug nach Stockholm wartete bereits auf uns. Ein total cooler Retrozug mit Speibsackerl … oder Müllsäcke. Außerdem gibt es da in der 1. Klasse (ja, wir reisen Interrail First Class) ein frei zugängliches Bistro mit Heiß- und Kaltgetränken, Obst, Snacks,…
Beim Blick aus dem Fenster unserer 4,5 Stunden-Fahrt haben wir Schweden sofort verstanden: Gegend, Tümpel, Pferde, Birkenwälder, rot-weiße Häuschen und a bissl romantisch. Schweden in wenigen Worten.

In Stockholm angekommen, merkten wir schnell, dass unser Schuhwerk mit den rutschigen Straßenbedingungen in Stockholm eher weniger matcht. Eine freundliche Schwedin zeigte uns dann den Weg zu unserem Hotel. Kennt ihr die spärlich eingerichteten ÖBB-Büros, mit diesen alten, einfachen Schreibtischen und Sesseln. Ja – darin wohnen wir nun 3 Tage. Es bilden sich ernsthafte Umbuch-Gedanken. Mehr dazu morgen.

Tag 4: Stockholm (planlos)

Tja unser ÖBB Büro ist wirklich sehenswert….

Sorry, aber in geschätzten 5 m2 mit 2 großen Koffern und 2 Riesenrucksäcken ist keine Ordnung möglich…. Wenn wir ins Bad wollen müssen wir die Koffer zumachen…. Zwischen unseren Betten ist nicht mal 1 m Abstand und der Oberhammer: Die Fenster gehen nicht auf!! Da kommen klitzekleine Beklemmungsgefühle auf! Das Lama war den Tränen nahe, der Pinguin musste sich konzentrieren Sauerstoff in die Lungen zu bekommen… Gott sei Dank – ganz hatten wir unsern Humor trotz des langen Reisetages nicht verloren und verfielen somit nach dem ersten Schock in hysterisches Lachen. Aber eines war klar: Na, da bleim ma net!!! Der Pinguin durchsuchte Google um ein Hotel für die nächsten 2 Nächte zu finden, das Lamachen versuchte den Fernseher klarzumachen für Netflix… Wenn wir schon eine Nacht in der Sardinendose verbringen müssen, dann wollen wir uns von irgendwelchen Serien berieseln lassen… Hotels in der Nähe waren sofort gefunden – Netflix eher nicht… trotz nachfragen beim Lamamännchen, der sein angetrautes Weibchen doch glatt eine Stunde ignorierte (Kommentar Lama: wos duat der eigentlich daham?????) hatten wir mit Netflix kein Glück. Der Pinguin musste seine Federn putzen und begab sich in die Dusche… äääähhhhh ja… mit einem Fuß fast in der Klomuschel war das ein denkwürdiges Erlebnis. In der Zwischenzeit kam dem Lama die Erleuchtung einfach mal mit seinen eigenen Zugangsdaten ins Netflix zu schaun…. und zack… drin warn ma….. Damit ging der Abend einigermaßen entspannt mit der Serie YOU (das Lama verliebte sich in den Mörder… „mei er kann ja nix dafür..“) zu Ende. Wir schliefen ein, in der Zuversicht morgen sofort umzuziehen!!!!

Aber es kommt anders als man denkt…….bei uns war der turning point das das Frühstück !!!

Es war mega lecka – man musste zwar durch zahlreiche Gänge mit verschiedenen versperrten Türen, um es zu erreichen, aber es hat sich ausgezahlt. Geschlafen haben wir überaschenderweise auch sehr gut (außer Lamas Probleme mit den Ohrstöpseln, die nicht immer an der richtigen Stelle waren und dadurch diverse süße Laute des Pinguins zu ihm durchließen). Wir beschlossen (das Sprichwort „drüber schlafen“ ist gar nicht so unwahr) doch zu bleiben…. was solls…. wir machten einfach die Koffer nicht so oft auf…. wozu gibts Deos?

Wir machten uns stockholmsicher und verließen unsere komfortable Unterkunft um die Stadt zu erkunden.

Unser Plan on und off zu hoppen wurde zerschlagen, da man da doch wirklich mindestens einen Tag vorher buchen muss….. also auf zur Tourist-Info, um für den nächsten Tag zu buchen – erledigt. Wir genossen den Tag ohne Plan in Stockholm, pirschten planlos über die Brücken und zwischen den riesigen alten Häusern durch, um dann unter der Autobahn mit weihnachtsbeleuchteten Betonstützen wieder Richtung Komforthotel zu wandern. Den Weg durchkreuzte ein Vapiano, der Hunger trieb uns rein und die per App bestellten Speisen wurden uns zum Tisch geliefert, sehr entspannt.

Nach einem kurzem oda so ähnlichem Powernap (das Lama hatte Nachholbedarf) in unserm Zimmer, gings wieder in die Stadt auf Entdeckungsreise und natürlich gingen wir wieder Essen, diesmal in ein schwedisches Lokal – aufgrund des Angebotes (Muscheln, Garnelen….das Lama bekam Schnappatmung) wurde ein Minutensteak vom Schwein und Pommes bestellt. Es hat herrlich geschmeckt…. und Durst hatten wir auch:

Nach einem winterlichen Spaziergang zurück, krochen wir entspannt in die Betten, verbrauchten noch die Wellnessdinger, die das Lama mitgenommen hat (Fotos wurden vom Lama konfisziert), guckten Netflix und schliefen den Schlaf der Gerechten.

Tag 5: Stockholm (Hoppen ohne Durchblick)

Unsere geplante Hopp on – Hopp off – Tour fiel dem Wetter zum Opfer und war somit mehr oder weniger ein Mittel zum Zwecke der Fortbewegung, denn gesehen haben wir nicht wirklich viel. Uns fehlte quasi der Durchblick durch verschneite, angelaufene Scheiben ohne Scheibenwischer.

Zumindest bekamen wir ein paar Eindrücke der Stadt und deren bemerkenswerte Architektur. Stockholm besteht aus vielen einzelnen Inseln, die über Brücken miteinander verbunden sind. Einige Häuser stehen in Stockholm schief, weil sich der Boden jährlich um 2 cm hebt!

Ein bisschen ist Stockholm eine Mischung aus Manhattan, Venedig und einer Westernstadt… ziemlich großes Wohlfühlpotential hier.

Übrigens: Stockholm zu Fuß zu erkunden ist ziemlich super! Wenn man einen Zebrastreifen nur ansieht, bleiben rundherum alle Autos stehen, kaum drückt man die Taste der Ampel, wird sie grün und durch Stockholm führt eine 8 km lange Fußgängerzone.

Wir ließen uns dann vom Hopp On – Hopp Off – Bus zum ABBA Museum bringen. Die Möglichkeiten, die das Museum bietet, entsprachen total unseren Talenten. Die zig Karaokemöglichkeiten bespielten wir mit unserem großartigen Gesangstalent.

Das „Restaurang London“ bescherte uns einen köstlichen Abend mit grilled salmon, grilled vegetables und smashed potatoes. Morgen verlassen wir Stockholm und machen uns auf den langen Weg in die Arktis – nach Kurravara.

Tag 6: Stockholm – Reise nach Kiruna

Der Morgen begann sehr relaxt, wir ließen uns das letzte Frühstück sehr gut schmecken, ätzten noch etwas über die anderen Gäste (Gruppen von freaky people gabs ja genug…) Da unser Nachtzug nach Kiruna erst um 18.10 Uhr startete, vereinbarten wir einen Late Check Out (unser Englisch wurde immer flüssiger, but always noch nicht das gelbe vom Ei). Somit hatten wir bis 14 Uhr Zeit, das Etablissement zu verlassen, welche wir auch bis zur letzten Minute ausreizten. Die Koffer und die Rucksäcke gepackt (gegen aller Vorstellung ging alles wieder rein), starteten wir nach einem “hej do” in Richtung Bahnhof. Unser Gepäck verstauten wir in den vorgesehenen Behältnissen, welche dem Pinguin fast zum Verhängnis wurden. Voller Elan gings zum Vapiano, dort stärkten wir uns und um 17 Uhr spazierten wir wieder zum Bahnhof, der übrigens X – Ausgänge hatte und wir ihn bis zum Schluss nicht checkten. Als wir unser Gepäck befreien wollten (das Lama bekam es problemlos raus), stieß der Pinguin auf Hindernisse. Trotz mehrmaligen Versuchen und Sturzbächen, die den Rücken runterrannen, blieben die Türen zu. Endlich hatte es auch das Lama begriffen, dass es eingreifen musste… und man weiss nicht warum, ihre Kreditkarte wurde akzeptiert… Danke liebes Lama, ich würde noch immer davorstehen und mich zu Tode schwitzen… Der Bahnsteig wurde gleich gefunden und wir warteten auf den Zug nach Narvik.

Pünktlich fuhr er ein und wir machten uns auf die Suche nach dem Wagen und nach dem Abteil. Der Traum von einem Abteil nur für uns allein war gleich ausgeträumt, es saßen schon 3 Passagiere drinnen und man merkte wie sie sich freuten uns zu sehen =) Leider war es unmöglich unsere Koffer und die 2 Rucksäcke im Abteil zu verstauen, aber die sehr nette Polin zeigte uns gleich eine Möglichkeit sie unterzubringen. Es war netter als befürchtet, 2 junge Mädels kamen aus England, die nette Polin, die nicht zum Quatschen aufhörte und wir 2 Austriana. Auch der Traum von 5 in einem 6er Abteil zerplatzte in Uppsala, eine kleine, noch sehr junge Schweizerin schloss sich uns an und nun waren wir komplett. Es wurde viel gequatscht – Schulenglisch wieder ausgegraben – dann wurden die Betten gemacht und Gott sei Dank schwangen die Engländerinnen ihre Popöchen ganz nach oben und Lama und Pinguin konnten in der unteren Etage nächtigen.

Wundersamerweise war die Nacht gar nicht so schlimm und so konnten wir um 9.14 Uhr in Kiruna den Zug verlassen.

Zuerst sahen wir nur Schnee wohin man blickte, soooooo cool war das Gefühl endlich ganz oben angekommen zu sein. Man freut sich ein ganzes Jahr darauf und auf einmal ist es soweit. WAHNSINN!

Tja, nachdem alle Leute irgendwie vom Bahnhof weggekommen sind, überlegten wir uns, uns ein wenig umzusehen, da das Leihauto erst für 11.30 Uhr bestellt war. Nachdem wir Koffer und Rucksäcke wieder mal in den Schließfächer verstaut hatten, Pinguin hatte kurz ein Flashback, wollten wir in die Stadt und uns ein Frühstück gönnen. Hmmmm….schlecht recherchiert….

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Da war nichts rund um den Bahnhof außer eine Riesenhalle einer Firma und ein paar Wohnblöcke….aus der Traum von Kaffee. Wieder zurück in das Bahnhofshällchen und warten und warten……um 11.15 Uhr runter um auf das Leihauto zu warten (beim Warten macht uns keiner mehr was vor) und wie heißt es so schön: I steh in da Ködn und wort auf a Taxi oba es kumt net kumt net kumt net… Wir zweifelten mal als erstes an uns… wär ja nicht zum ersten Mal, dass wir etwas versemmelten. Aber nach einem Anruf bei Sixt (horcht sich einfacher an als es war), kam der liebe Herr Sixt dann doch nach nochmaligen kurzen Warten angerauscht. Als das Lama nach dem Pinguin mit Koffer und Rucksack den Lift verlassen wollte, schloss die Lifttür sich automatisch wieder und drängte das Lama mitsamt dem Gebäck wieder in den Lift zurück! Die Motoren in Kiruna hatten ungeahnte Kräfte. Dem Pinguin war es leider nicht möglich zu helfen, da er krampfhaft versuchte, dicht zu bleiben vor lauter Lachen!!! Das Lama kam auch sehr verzögert aus dem Lift, weil es sich vor Lachen schüttelte und keine Luft bekam. Gott sei Dank hamma den Humor noch nicht verloren …

Das Auto war toll und wir fuhren gleich mal einkaufen und etwas essen…. irgenwie landeten wir bei Bertas Pizza – ungefähr das Ambiente wie bei uns die kleinen türkischen Loḱale… aber das Essen war ganz gut!!

Frisch gestärkt und die Taschen voller guter Sachen gings ab nach Kurravaara – offroad zu unserm Camp. Die Straßen waren geräumt und es ging flott dahin. Das Lama beanstandete noch, dass wir das durchwegs mit unserem zuerst gemieteten Minicooper auch geschafft hätten. Aber dann hieß es links abbiegen!!!

Nun war das Lama doch etwas verunsichert ob wir das schaffen würden – aber nichts da: rein ins Vergnügen!!! Der Allrad hielt auch was er versprach – wir kamen trotz sich öfter durchdrehenden Reifen gut im Camp an. Dort hieß es, man glaube es nicht – bitte warten!

Nachdem der Pinguin mit der netten Dame telefoniert und verstanden hatte, wir sollen in der Rezeption warten, bis sie uns abpickt, begaben wir uns dorthin. Dass etwas daran faul war, merkten wir gleich beim Reingehen – 2 m2 sind doch etwas ungemütlich, also wieder raus…. Wir stromerten ein bißchen im Camp herum, als die nette Dame daherspazierte und uns erklärte, dass unser Hüttchen noch nicht ganz fertig war und wir doch im Relaxraum warten sollten. Tja schätze das war auch das, was sie versucht hatte dem Pinguin am Telefon zu erklären. Es war eine kleine Hütte und dort wars warm und wirklich gemütlich. Kurz darauf starteten wir mit Koffern und Rucksäcken (hab i schon gesagt: ich hasse Rucksäcke?) bewaffnet durch den Schnee zur Hütte … Trolleys durch Schnee verlangsamt…..

Die Hütte war gemütlich, an das Trockenklo muss man sich gewöhnen und ein kleiner Raum fungiert als Sauna und Dusche… alles paletti – jetzt warten wir auf die Borealis…. wieder mal warten warten warten…. bis zum Schlafen sahen wir leider nur eine kleine Borealis….

Schau genau!!

Tja wenns jetzt doch noch kommt, schlafen wir leider schon… hamma schließlich etwas nachzuholen… Dann hoffen wir auf die nächsten 3 Nächte!!! Morgen gehts zur Husky-Schlittenfahrt!!!!!

Tag 7: Kurravaara (die Huskies sind los)

(Lama:) Auf dem Weg zur Husky-Tour mussten wir heute wieder durch Kiruna fahren. Die kleinen mit Holz betafelten Häuschen und die riesen Schneehaufen beeindrucken uns immer wieder.

Natürlich sorgten wir auch bei den Guides wieder für Verwirrung… Ursprünglich trugen wir uns für einen Pick-Up-Point nahe unserer Unterkunft ein. Heute in der Früh rief das Lama dann bei den Guides an und sagte ihnen, dass wir bereits in Kiruna sind und selbst zur Husky-Farm kommen – natürlich ohne dazu zu sagen, dass wir für einen Pick-Up-Point vorgemerkt sind. Das Ergebnis: wir wurden gesucht! Es klärte sich dann aber schnell alles auf und die Guides hatten zum Glück unseren Humor. 🙂

Auf der Husky-Farm durften wir dann gleich mithelfen die Hunde aus den Zwingern zu holen und ihnen das Geschirr anlegen. Es ist faszinierend wie hier die Einteilung passiert. Jeder Hund ist anders und darauf muss geachtet werden. Ein Rüde, der keine anderen Rüden mag, wurde ganz hinten eingespannt und vor ihm zwei Hündinnen. Nicht alle Hunde vertragen sich untereinander. Auch darauf muss geachtet werden. Die Guides kennen jeden Hund (über 70 Hunde) beim Namen und ihre Charaktereigenschaften. Sie wissen bei den meisten auch, wer Mutter und Vater sind und wie alt die Hunde sind. (Ok, das Geburtsjahr steht am Namensschild beim Zwinger dabei)

Zu Menschen sind ALLE Hunde super! Diese Hunde wachsen damit auf, dass immer fremde Menschen da sind und ihnen nahe kommen. Von den fremden Menschen gibt total viele Streicheleinheiten und nach der Ausfahrt mit dem Schlitten einen Snack. Diese Fremden hinterlassen also immer eine positive Erinnerung.

Manche Hunde haben allerdings Besitzansprüche. Beinahe hätte ich den Pinguin dortlassen müssen. Ein Husky hat Besitzansprüche angemeldet und ihn sofort markiert. Der Pinguin hat es natürlich erst bemerkt, als alle rundherum loslachten… da waren Skihose und der Schuh bereits im Besitz des Hundes! Ich habe den Pinguin dann aber einfach wieder mit nach Hause genommen. – Ist ja nicht der erste Pinguin, der gestohlen wird. Leider habe ich die Markiertat selbst nicht in Bild verewigt, aber die nachfolgende Reinigungsaktion des Pinguins:

(Pinguin:) Nachdem endlich alle Hunde ausgewählt waren, die uns ziehen durften, ging es los, den Glücklichen ihr Geschirr anzulegen. Wir packten tatkräfig an – wobei die Hunde so intellegent waren, dass man das Geschirr nur hinhalten musste und sie schlüpften schon durch. Wir mussten nur die Pfoten ins richtige Loch dirigieren. Als die Guides begannen die Hunde vor die jeweiligen Schlitten zu spannen, ging ein Geheule los. Sie konnten es kaum erwarten. Der Pinguin wurde dazu eingeteilt, auf die Bremse zu steigen – das Lama musste vorne die ersten zwei Hunde halten, sonst würden sie sorfort mit dem Schlitten durchgehen.

Er erklärte uns sehr nett, dass das schwerste Gewicht hinten sitzen müsse – also zuerst das Lama, dann der Pinguin und dann noch zwei junge etwas schüchterne Chinesinnen. Mit dem Guide waren wir also zu fünft, die von 13 Hunden gezogen wurden. Wir waren der Schlitten mit den meisten Hunden. Aber so halfen wir mit, mehr Hunde zu bewegen 😉 Mit dem Kommando „Letˋs go“ gings auch schon los!!!

Es war ein Traum durch die weiße, ganz ruhige Winterlandschaft zu fahren – einfach nur unfassbar schön und ein unvergessliches Abenteuer. Apropos Abenteuer: Unser Guide erklärte uns noch vor der Abfahrt wann wir uns nach links oder rechts lehnen sollten in den Kurven. Kein Problem für uns… Er rief uns immer vor einer gefährlichen Kurve zu „right“ oder „left“ – Lama und Pinguin waren voll dabei – übrigens das Lama wurde angeheuert dort zu arbeiten, weil es selber feststellte, dass sein Gewicht endlich mal geschätzt wurde. Die zwei Chinesinnen waren in dem Fall nur dekoratives Beiwerk. In einer Kurve rief er right, right – jo na eh – ging nicht, wir lagen schon sehr left… Es machte rumms und wir kippten in den seitlichen Tiefschnee!!! Himmel, was haben wir gelacht. Unser Guide hat uns vorher erklärt dass er nie den Schlitten auslassen durfte, denn sonst wärens dahin, die lieben Hunde… Also nachdem er sich erkundigt hatte, ob wir alle wohl auf waren, klopfte er auf meine Schulter und bat mich nach vorne zu den ersten Hunden zu gehen und sie festzuhalten. Gesagt – getan, glaubte ich. Ich rollte mich auf die eine Seite und schwupps war ich fast verschwunden! Geleck, war der Schnee tief! Irgendwie rollte, strampelte und kraxelte ich wieder auf den Trail – ich war froh, dass das Lama feststeckte und nicht das Handy zücken konnte. Die zwei Chinesinnen waren schnell vom Schlitten weg, da sie ganz vorne saßen und der Schlitten hinten in den Tiefschnee gekippt war. Der Guide und das Lama berieten sich noch, wie das ganze am besten zu lösen war. Das Ergebnis war: Das Lama musste sich auch in den Tiefschnee rollen und zwar schnell, da hinter ihr der spitze Anker war und wenn die Hunde loslaufen würden, dann würde das Lama ev. Verletzungen davontragen. Der Pinguin wurde zu den Leithunden geschickt, um sie zu beruhigen. Dann kam der Einsatz des Lamas: Schnell wegrollen! Gesagt – getan und schwubbs lag auch das Lama unter dem Schnee. Nach einigen anstrengenden Moves war auch es aber wieder in der Senkrechten. Das war mal ein Adventure! Wir stiegen wieder alle auf und die Fahrt ging weiter.

(Lama:) Die Eindrücke während der Fahrt sind einfach nicht in Worte zu fassen. Wir waren über eine Stunde unterwegs und es war wundervoll, atemberaubend und bewegend.

Zurück im Camp bekamen die Hunde ihre Leckerlies und durften in ihre Zwinger zurück. Wir durften dann die Welpen bekuscheln. Was soll ich sagen? Soooo süß!

Mein Highlight war dann das Klo! Ich muss zugeben, dass ich ich ja etwas vor der „Trockenklo-Geschichte“ gefürchtet habe, aber mal ganz ehrlich – stinkt nicht, ist sauber (ja am Boden liegt Sägespähne … hat Charme) und kompostierbar.

Im anschließenden Gespräch mit den Guides tauschten wir uns, gemeinsam mit den 6 anderen Teilnehmer:innen über unsere Eindrücke aus. Die Guides erzählten uns, dass die Klimaerwärmung gerade hier in der Arktis unglaublich spürbar ist. Bevor die Temperaturen jetzt wieder etwas runtergegangen sind, hat es 3 Wochen getaut! Im Februar! In der Arktis! Statt -25 bis -35 hat es aktuell um die -5 bis -10 Grad. Das ist sowohl für die Natur unglaublich schlecht, als auch für die Hunde. Wer es jetzt nicht kapiert, dass Feuer am Dach ist … naja … Jedenfalls wurden wir mit Kaffee, Tee und Keksen versorgt.

Ziemlich kaputt liegen wir nun in unseren Bettchen und sammeln unsere Kräfte für den Besuch auf der Rentierranch, der morgen ansteht!

Tag 8: Das Sami-Leben

Einen Tag durften wir am Leben und der Arbeit der Sami teilhaben. Beatrice und Frederic zeigten uns sehr eindrucksvoll die harte Seite, aber auch das Vergnügen und die Freude an der Arbeit mit ihren Rentieren.

Nach einer eineinhalbstündigen Fahrt durch die Tundra Schwedens, erreichten wir Beatrice‘ und Frederic’s Land. Kaum angekommen ging es auch schon los. Die Touristen aus Deutschland und Frankreich (6 Personen) mussten erst adäquat eingekleidet werden – sie kamen in Jeans und Schuhen mit Absatz. Lama und Pinguin kennen sich mit eisigen Temperaturen aus und waren optimal vorbereitet. Der Pinguin hatte das Glück bei der ersten Schneemobilfahrt gleich einen Platz zu bekommen, während das Lama gemeinsam mit den beiden Deutschen den Weg zu Fuß antreten musste. Am halben Weg wurden es auch endlich vom Schneemobil aufgelesen. Etwas erschöpft traf das Lama dann in der Futterschüssel sitzend am Futterplatz ein. Glücklicherweise waren die meisten Rentiere schon satt, so war das Lama in der Futterschüssel safe. Wir durften den Rentieren als speziellen Snack getrocknetes Moos – extra importiert aus Finnland – geben.

Die Rentiere waren sehr vorsichtig und lieb, aber der Pinguin verschwand permanent unter der Schneedecke. Immer wieder gab der komprimierte Tiefschnee nach und schwupps war der Pinguin wieder weg. Dies passierte durchaus auch dem Lama, wie die Fotodokumentation zeigt. Aus diesem Loch rauszukommen stellt man sich einfacher vor als es ist. Sich aus dieser Lage zu befreien ist total anstrengend und wird mit jedem weiteren Fehltritt zu einer immer größeren Herausforderung.

Frederic füllte die Wanne dann mit Pellets, setzte 2 von den Franzosen rein und setzte das Lama hinter sich auf das Schneemobil. So schnell konnte das Lama gar nicht schauen, gings auch schon los! Die Rentiere stürmten herbei und die Franzosen mussten so schnell wie möglich die Pellets auf den Weg rausschaufeln. Das Lama war in der glücklichen Position die Landschaft genießen zu dürfen und zack, schon zückte sie wieder das Handy.

Während wir die Tiere ausreichend liebkosten und fütterten, erzählte uns Beatrice viel Interessantes über die Rentierzucht und das Leben der Sami. So erfuhren wir z.B., dass die Kinder der Sami einzelne Tage frei bekommen, wenn es viel Arbeit mit den Rentieren gibt. Außerdem beeindruckten uns die Erzählungen darüber, wie bewusst respektvoll die Sami mit den Tieren umgehen, von der Geburt bis zur Schlachtung. Manche Tiere bekommen Namen, diese werden nicht geschlachtet. Eines dieser Tiere ist Unna. Unna kam als Albino – also mit einem Gendefekt – zur Welt und musste von Hand in der Garage aufgezogen werden, weil Albinos sonst das erste Jahr nicht überleben. Unna hat ein grünes Teil am Hals. Es ist ein GPS-Sender, welchen ein paar Tiere mittragen, um die Herde kontrollieren zu können.

Nach der Arbeit kam das Vergnügen! Wir durften Rentierschlitten fahren. Alle Rentiere rissen ihre Fahrer fast vom Schlitten, weil sie so schnell liefen. Das sind speziell für Schlittenrennen ausgebildete Tiere – normalerweise laufen sie also sehr schnell. Der Pinguin hätte kein Rennen gewonnen. Sein Rentier hat sich der Natur des Pinguins angepasst und es ruhiger angehen lassen. Im gemütlichen Zwiegespräch schlenderten der Pinguin und sein Rentier durch die Landschaft.

Irgendwann kamen auch der Pinguin und sein Rentier wieder zurück und gemeinsam wateten wir durch den tiefen Schnee, bergauf und berab, bis wir zu einem Tippi-Zelt kamen, in dem Beatrice bereits Getränke blaärsdryck und lingonsdryck) vorbereitet hatte. In einer großen Metallschale briet sie geräuchertes Rentierfleisch. Pinguin und Lama waren ja Rentierfleisch etwas skeptlsch eingestellt, vereinbarten aber vor der Rentiertour, sich voll darauf einzulassen, also auch Rentier zu probieren. Und was sollen wir sagen? Der Sami-Kebab schmeckte hervorragend. Das Fladenbrot mit Sauce, Fleisch und Salat war wirklich köstlich und den Sami war es eine Freude uns eine ihrer traditionellen Speisen servieren zu dürfen.

Bei Essen, Trinken und natürlich dem anschließenden Kaffee (Fika ist in Schweden die Tradition Kaffee und Kuchen zu sich zu nehmen und dabei zu quatschen) erzählten uns Beatrice und Frederic noch vieles aus ihrem Leben. Die Sami waren früher Nomaden und mussten in den 1950er Jahren sesshaft werden, weil die schwedische Regierung es nicht mehr duldete, dass sie keinen fixen Wohnsitz hatten. Heute leben in ihrem Dorf 140 Menschen, denen ca. 5000 Rentiere gehören.

Das Lama hatte sich bei dem Fall in ein Schneeloch das Knie verletzt und bis zur letzten Minute brav die Zähne zusammengebissen. Zu Hause angekommen wurde das Lama mit Schmerzmittel versorgt und das Knie durch Tapes stabilisiert.

Tag 9: Kiruna Sightseeing

Verletzungsbedingt widmeten wir uns an Tag 9 den Sehenswürdigkeiten Kirunas. So richtige Sightseeingpoints hat diese Stadt mit ihren 23.000 Einwohnern ja nicht wirklich, aber für eine Erzabbaustadt hat sie trotzdem diesen typisch schwedischen Charme. Zwar ist der Erzabbau nicht zu übersehen und macht Kiruna auch nicht wirklich ansehnlicher, aber selbst das kann die Schönheiten Schwedens nicht verschleiern.

Die Schule sieht aktuell geschlossen aus. Wir überlegten, ob eventuell gerade Ferien sind und gingen dem auf den Grunde. Schließlich fanden wir ganz eindeutig den Grund. Der Eingang liegt unter Schnee!

Überhaupt ist Kiruna ein einziger großer Schneehaufen! Das sind die eher kleinen Häufchen:

Um für unsere Nacht in der der Aurora Hut – das Lama nennt sie liebevoll „Glaskuppel“, der Pinguin „Schneewarzn“ – optimal vorbereitet zu sein, wollten wir noch was fürs Abendessen einkaufen. Der Pinguin machte wieder die Copilotin und das Lama die Pilotin. Permanent schickte der Pinguin das Lama mit dem Auto auf Gehwege… Wie gut, dass das Lama auf Verkehrsschilder achtete und somit die Gehwegen den Fußgänger:innen überließ. Wir brauchten 3 Anläufe, die uns immer wieder zu dem Fußgänger:innenweg führte, bis das Lama den Pinguin vorsichtig fragte, ob es ganz zufällig sein könnte, dass auf Google Maps unter Umständen „zu Fuß“ eingestellt ist? In der Erwartung, dass der Pinguin das natürlich vorab gecheckt hat und die Antwort NEIN sein würde, war der Lachflash umso größer, als der Pinguin erstaunt, aber lösungsorientier sagte: „Jo, sowos!“

Am späteren Nachmittag zogen wir dann in die Schneewarzn, die nun eine Nacht unser Zuhause war.

Und jetzt warten auf die Polarlichter!

Tag 10: Schneeengel und Icehotel

Leider waren wir nicht gesegnet mit den Borealissn – das Lama sah hinter jeder Wolke ein Nordlicht – und der Pinguin musste immer sofort fotografieren. In Summe hatte er 35 Fotos, die entweder schwarz waren oder auf denen tolle Wolken und Helligkeitsschattierungen zu sehen waren. Das Handy des Lamas nahm gleich gar nichts auf – auch das eine, klitzekleine Nordlicht, das wir in der ersten Nacht sahen, war am total schwarzen Bildschirm des Lamas nicht zu erkennen. Drum musste der Pinguin immer hüpfen, wenn das Lama Erscheinungen hatte – könnte ja ein grünes Lichterl sein.

Am Morgen weckte uns ein wunderschöner Sonnenschein, der dem Pinguin das Hinterteil wärmte. Direkter Blick vom Bett auf den schneebedeckten Fluss Torne und die Wälder, entschädigte uns für das Fehlen der Nordlichter. Da wir Frühstück inklusive gebucht hatten, entschlossen wir uns, die im gekühlten Behältnis enthaltende Überaschung zu öffnen. Ach wie wunderbar – ein schwedisches Frühstück.

Vanillejoghurt war sehr gut!

Nachdem wir unseren mitgebrachten kalten Kaffee konsumiert hatten, entschlossen wir uns rauszugehen und die Sonne zu genießen. Beim Anblick des unberührten Schnees fiel dem Pinguin ein langehegter Wunsch ein: Schneeengel machen!! Gesagt – getan. Hört sich leichter an, als es war… Von gewissen Ängsten zu schweigen, nicht mehr aus dem Schnee rauszukommen, stürzten wir uns wagemutig hinein.

Das Making-of möchten wir euch natürlich auch nicht vorenthalten:

Nachdem wir uns wieder von dieser wahnsinnig anstrengenden Activiy erholt hatten, wurden wir auch schon vom Schneemobil geholt und zu unserem Auto gebracht – zumindest das Lama und die Koffer und Rucksäcke. Der Pinguin wurde glatt vergessen und so machte er sich auf den Weg, der nicht wahnsinnig weit war, aber ein schöner Spaziergang im verschneiten Wald. Es war nicht umsonst, denn ein Guide fragte den Pinguin am Weg ob wir das schöne Light am Himmel gestern um ca. 21.30 Uhr gesehen hätten… ähhh nein…. da war nichts!!! Deutete dieser auf die andere Seite und sagte: doch hier!! Na toll, unsere Schneewarze stand mit dem Glas auf den See gerichtet und auf das, dass wir vielleicht doch rausgehen sollten und rundum blicken, waren wir nicht gekommen. Das riesen Nordlicht war also hinter uns! Er meinte nur grinsend: Shit happens!!

Leicht verstört machten wir uns auf den Weg zum Icehotel. Auf zu neuen Ufern! Es war sehr beeindruckend.

Welche präzise Arbeit diese Künstler jedes Jahr wieder leisteten, war wirklich sehenswert.

Nach der Besichtigung wärmten wir uns noch im Restaurant auf und genehmigten uns ein wirklich leckeres Essen in Buffetform, im Preis inbegriffen Kaffee und Kuchen – Fika in Schweden ist einfach groß geschrieben – genau unser Ding!

Da unser Nachtzug von Kiruna nach Stockholm erst abends um 18.29 Uhr startete, hatten wir noch Zeit Kiruna mit dem Auto zu erkunden, etwas Siesta auf einem Parklplatz inbegriffen und auch ein Zwischenstopp in Oscars Cafe, wo wir etwas Schreibarbeiten nachholten.

Der Pinguin ging noch kurz für den Nachtzug einkaufen, während das Lama unser Leihauto volltanken fuhr. Tja was soll ich sagen, der Pinguin stand sich seine eh schon kurzen Beine in den Bauch, weil das Lama, wie er vermutete, wahrscheinlich in die nächste Stadt, sind ja keine Entfernungen, zum Tanken gefahren war. Aber schwupps kam er doch schneller wieder als vermutet. Troubles über troubles: Das Lama hatte etwas Schwierigkeiten auf der schwedischen Tankstelle. Beim ersten Stutzen kam nichts raus, der zweite war closed und dann kam ihm die zündende Idee, doch mal zu schauen wie es die Einheimischen machten. Ahhhh der drückte nach dem Einstecken des Stutzen noch auf eine Taste!! Lama machte sich sofort auf zu noch einem Versuch: tja, da kam eine Frage: LKW oder PKW – mit dem war nicht zu rechnen und mit dem ganzen Kauderwelsch auch einfach übersehen worden. Vollgetankt und vollgepackt machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof Kiruna. Vorbei an dem großen Erzberg, der von fast überall zu sehen ist und auch grell beleuchtet wurde. Wir schleppten unser Gepäck wieder zur Bahnhofshalle, in welcher schon sehr viele Reisende warteten. Pünktlich gingen wir kurz vor Abfahrt zum Gleis, wo nur wir warteten. Eine Durchsage kam, aber leider nur auf Schwedisch. Wir waren der Meinung, dass er jetzt einfahren würde. Falsch gedacht… Es hätte uns ja schon komisch vorkommen müssen, dass sich sonst keiner zum Gleis bewegte. Wir gingen zu einer Anzeigetafel beim Bahnhäuschen, da wurde eine Internetadresse angeführt:

Ein Traum wurde wahr: Verspätung bis vermutlich mal 19.23 Uhr, wobei es nur eine Prognose war. Lawinenalarm! Dürften die anderen Wartenden schon früher übernasert haben. Der Wind war eiskalt und so stapften wir wieder zurück und warteten… wie Profis. Der Zug fuhr dann zu der angegebenen Zeit ein und wir suchten wieder vollgepackt unseren Wagen und das Abteil. Diesmal hatten wir wieder Glück: Eine junge Schwedin begrüßte uns und eine junge Französin stieß noch hinzu. Diese Nacht durften wir zu viert in einem Sechserabteil verbringen. Schnell waren die Betten gemacht und wir schliefen auch sehr schnell ein, so gut man halt in einem Zug unter fremden Menschen schlafen kann. Nächste Station: Stockholm und gleich weiter nach Göteborg.

Tag 11 und 12: Göteborg – ein Leben im Bahnhof

Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht im Liegewagen von Kiruna nach Stockholm, erreichten wir mit knapp 2 Stunden Verspätung Stockholm Hauptbahnhof. Die Verspätung hatte auch was Positives: Wir hatten nur ca. 45 Minuten Aufenthalt in Stockholm bis unser Anschlusszug nach Göteborg startete. Gerade genug Zeit um uns ein Frühstück zu besorgen, aufs Klo zu gehen und den richtigen Bahnsteig zu suchen. Übrigens gibt es in Stockholm am Bahnhof sehr nette Angestellte, die nur dafür da sind, den Menschen, die suchend aussehen, den Weg zu zeigen. Wir dürften recht professionell gewirkt haben, da wir nie angesprochen wurden. 

Nach Göteborg waren es 3,5 Stunden. Wir verbrachten die Zeit mit bloggen, frühstücken und sahen uns wieder viel Wasser und Gegend an. In Göteborg angekommen hatten wir den kürzesten Weg zum Hotel, den wir jemals zu bewältigen hatten. Das Hotel ist IM Bahnhof. Eine sehr spezielle Erfahrung morgens den Weg zum Frühstück auf eine Brücke zu beschreiten, die über die Wartehalle des Bahnhofs führt. Eine sehr eigene, aber in unserem Fall, eine durchaus amüsante Erfahrung: Wohnen am Bahnhof. Das Zimmer war etwas eigen, da unser Fenster in einen Innenraumlichtschacht führte, in den nur von oben Tageslicht kommt… bis in unser Zimmer also beinahe kein Tageslicht mehr. Darauf dürften die Schwed:innen nicht so viel Wert legen.

Apropos Tageslicht: Dem Lama ist ja ganz am Anfang der Reise bereits aufgefallen, dass in Schweden in fast jedem Fenster eine Lampe steht. Nachdem das Lama dies zum 50. Mal anmerkte, fragte der Pinguin endlich Google, ob und warum das so ist. Recht bald stieß der Pinguin dann auch auf eine Antwort: Als es noch keine Elektrizität in Schweden gab, stellten die Menschen eine Kerze in jedes Fenster, um der langen Finsternis in Schweden entgegenzuwirken. Dieser Brauch wurde bis jetzt beibehalten.

Am Abend gönnten wir uns exquisites Essen im Hotelrestaurant. Etwas schwierig gestaltet sich die Auswahl, da wir uns nicht immer sicher waren, ob die Übersetzung des Übersetzungsprogrammes wirklich stimmen.

Das Ergebnis – nach mehrmaligem ungläubigen Nachfragen beim Kellner – war dann aber sehr erfolgreich:

In Göteborg hatten wir auch endlich mal Zeit die Fika-Tradition zu leben! Diese Tradition gefällt uns übrigens sehr!

Am zweiten Tag…. ach nein! Ich darf euch nicht vorenthalten, was in der Nacht passiert ist. Das Lama, tief versunken in seinem wohlverdienten Schönheitsschlaf, wurde plötzlich durch ein lautes Rumpeln aus dem Schlaf gerissen! Völlig erschrocken blickte es auf die Seite des Pinguins und erblickte diesen, nicht wie erwartet in seinem Bett, sondern auf allen Vieren im Vierfüßlerstand neben dem Bett stehend. War der Pinguin doch wirklich während des Schlafens aus dem Bett gefallen. Aufgrund unserer Müdigkeit brachen wir den Lachanfall ab und beschlossen, morgen weiterzulachen. Fotos gibt es davon leider nicht, da war das Lama zu langsam.

Am 2. Tag also erkundeten wir Göteborg. Der Pinguin – von seinem naturell ja sowieso sehr wasserbezogen – entdeckte eine Bustour mit einem Amphibienbus, der dann ins und auf dem Wasser fuhr – eine sehr spezielle Erfahrung.

Die Tour war, neben dieser Actioneinlage, sehr informativ. Göteborg ist eine Stadt mit vielen historischen Gebäuden und besonders viel Wert legen die Schwed:innen auf ihre Popstars. Das beginnt natürlich bei ABBA, geht über Ace of Base und Roxette bis hin zu Avicii. Diese Popstars begleiteten uns neben nationalen Popstars auch während der Bustour. Ace of Base gründeten sich übrigens in Göteborg!

Da der Amphibienbus mit Plastikplanen statt Fenstern eingekleidet war, waren Fotos durch die Plane etwas – naja – unscharf. Wir gaben unser Bestes.

Zu Poseidon gibt es eine nette Geschichte, die wir euch nicht vorenthalten möchten. Sie könnte durchaus von uns stammen, aber sie hat sich wirklich so zugetragen. Poseidons Gemächt war ursprünglich größer. Dann entbrannte unter der Bevölkerung aber der Streit, dass der Fokus gar nicht mehr auf dem Fisch läge, da dieser im Verhältnis zum Gemächt zu klein wäre. Statt den Fisch größer zu machen, hat man Poseidons Genitalien einfach verkleinert. Die Schwed:innen scheinen unseren Humor zu haben!

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir damit, so viel wie möglich von Göteborg zu entdecken. Unseren Verletzungen geschuldet war das nicht all zu viel, aber trotzdem konnten wir einen Eindruck von Göteborg gewinnen. Göteborg ist nicht die schönste Stadt, aber in ihrer Eigenheit dann doch beeindruckend. Zebrastreifen gibt es hier übrigens nicht. Frau geht drüber, wo Frau es für sinnvoll hält.

Göteborg war schön und für uns war es eine Erleichterung, endlich wieder weniger Gewand und leichtere Schuhe anziehen zu können. Auf geht’s nun nach Malmö!

Tag 13: Malmö (Kurzer, kalter, müder Zwischenstopp

Nach einer weiteren knapp 4-stündigen Zugfahrt – wir sahen wieder viel Gegend und viel Wasser – erreichten wir um 16 Uhr Malmö. Wir übernachteten in einem riesen Hotelkomplex ohne persönlichen Kontakt zu Mitarbeitenden haben zu müssen, was uns nicht unbedingt störte. Zum Einchecken und Auschecken kann Frau wahlweise mit echten Personen an der Rezeption Kontakt aufnehmen oder mit einem Computer kommunizieren. Wir wählten die Kommunikation mit dem Computer – was supereasy funktionierte.

Bereits am kurzen Weg zwischen Bahnhof und Hotel machte uns der extrem kalte Wind zu schaffen. Mittlerweile macht sich bei uns auch die Erschöpfung bemerkbar. Deshalb – und auch der gefühlten extremen Kälte wegen – ließen wir es in Malmö ruhiger angehen.

Nach dem Checkin bezogen wir unser Zimmer und freuten uns drauf, dass wir im 6. Stock ja hoffentlich endlich mal in ein helles Zimmer bekamen. Tja, wie schon so oft: Tageslicht wird überbewertet.

Da wir in Malmö erst um 16 Uhr mit dem Zug ankamen, verging der Nachmittag rasch und der abendliche Hunger machte sich bemerkbar. Der Pinguin fand online eine Pizzeria in der Gegend und wir schleppten uns durch Wind und Kälte dorthin. Wirklich nicht übertrieben – die Kälte in Kurravaara kam uns bei weitem nicht so extem vor.

Das Schicksal bescherte uns wieder einen ganz besonderen Platz: Wir saßen direkt bei der Tür. Manchmal kam es uns so vor, als ob wir vor der Tür saßen. Zusammengefasst: Huschi woas!

Dafür war das Essen aber umso besser. Die kleine Pizzeria in Malmö in der Nähe vom Clarion Holtel ist absolut zu empfehlen!

Übrigens war das Bett im Hotelzimmer nicht das, was wir gebucht hatten – fix nicht! Es handelte sich um ein Queensize-Bett! Tja, wer es nicht kennt, es ist ein etwas geschrumpftes Doppelbett. Wer uns kennt: Schon bei Planung haben wir darauf geachtet keine Queensize, sondern nur Kingsize-Betten zu buchen. Aber wir dachten eine Nacht werden wir die Nähe des anderen schon aushalten. Tja, recht gut haben wir nicht geschlafen – wir wussten nie ob noch Platz war oder ob man schon im Tanzbereich des anderen kuschelte.

Wie wenn wir sooooooooo viel Platz hätten, musste das Lama noch einen Polster zwischen uns legen – man hatte ständig das Gefühl rauskatapultiert zu werden, wenn sich die andere umdrehte. Wie gesagt: Erfahrung gesammelt – kein Wiederholungsbedarf! 🙂

Tag 14: Kopenhagen (Ankommen und gleich hoppen!)

von Lamaan Veröffentlicht am

Und wieder ab zum Bahnhof und ab in den Zug! Aber diesmal nur für 36 Minuten. Wir fuhren nämlich quasi nur kurz übers Meer! Malmö und Kopenhagen verbindet die knapp 8 km lange Öresundbrücke. Ein besonderes Erlebnis das Meer via Zug zu überfahren.

Dass wir auch in Kopenhagen den Ankommenstag eher ruhig angehen lassen wollten, war den Hopp-on-hopp-off-Linien egal. Die meisten Touren fahren nämlich Mo-Mi nicht. Da dies im Internet eher undurchsichtig ist und wir im Hotel ohnehin noch nicht einchecken konnten, machten wir uns auf den Weg zur Tourist-Info. Die freundlichen Damen erklärten uns dann, wie das in Kopenhagen mit den Hopping-Bussen so ist. Glücklicherweise hinterfragten wir diese Infos nochmal, sonst wären wir am nächsten Tag bei der Haltestelle gestanden, hätten auf den Bus gewartet und er kummt net, kummt net, kummt net…

Wir fanden dann raus, dass es 3 unterschiedliche Touren durch Kopenhagen gibt, 2 davon aber nur noch heute fahren und zwar in 15 Minuten zum letzten Mal! Der Essensplan wurde umgehend verschoben und wir watschelten auf zum nächsten Hopping-Point. Die nächsten 2 Stunden verbrachten wir im Bus und bekamen einen ersten Eindruck des wunderschönen Kopenhagens.

Mittlerweile war der Hunger schon riesig und wir kehrten in einem Steakrestaurant ein. Etwas irritiert von so manchen Vorgängen dort, fing der Besuch in diesem Restaurant schon sehr lustig an. Zum Bestellen musste ein Zettel ausgefüllt werden mit Initialen und anderen Daten. Wir waren froh, dass wir nicht auch noch Körpermaße oder andere persönliche Daten preisgeben mussten. Flott hatte das Lama das Zettelchen ausgefüllt, als es merkte, dass der Pinguin etwas fuchtig wurde. Auf Nachfrage, warum der Pinguin seinen Zettel nicht ausfüllte, antwortete dieser: „Jo gib ma den Kuli!“ Das ging aber nicht, da dieser an einer Schnur auf der Tischseite des Lamas befestigt war. Etwas irritiert überlegten wir, wie wir den Kuli auf die Seite des Pinguins bekamen, bis dieser die befreiende Lösung hatte: Er gab dem Lama einfach den Zettel zum Ausfüllen!“ – Ja, manchmal dauert es ein bisschen länger.

Das Essen war dann wirklich vorzüglich, aber beim Bezahlen kam der Oberhammer! Nein, nicht weil das Essen teuer war – das wussten wir auch vorher, denn wir können lesen. Womit wir allerdings nicht gerechnet hatten war, dass der Pinguin einen mathematischen Fallout hatte. In Schweden und Dänemark gibt es fast nur Zahlung per Karte und so gibt Frau auch bei der Kartenzahlung das Trinkgeld selbst ein. So musste auch der Pinguin an diesem Abend das Trinkgeld selbst eingeben und dann bezahlen. Nach dem Zahlen sagte der Pinguin dann: „Ich glaube, jetzt habe ich einen Fehler gemacht. Wie viel Trinkgeld habe ich jetzt gegeben?“ Gemeinsam musterten wir die Rechnung und konnten dann einen hysterischen Lachanfall nicht mehr abwenden. Der Pinguin hat 85 Euro Trinkgeld gegeben. Ca. 45% der Gesamtrechnung. Wenn also die Österreicher:innen zukünftig im Ranking der spendabelsten Tourist:innen nach vorne rutsch …. IHR WISST WARUM!

Als wir uns endlich beruhigt hatten, verließen wir ganz unauffällig das Lokal. Den erwarteten roten Teppich legten sie uns nicht aus, den fanden wir dann aber in unserem Hotel! K+K trifft Biedermeier!

In unserem Hoch-und Deutschmeister-Hotel herrschten etwas strenge Temperaturen. Dem Lama fror – mehr als in der Arktis. Also nichts wie hoch mit der Heizung! Tja – aufgedreht war schnell aber das einzige was man merkte, war ein unheimlich lautes Gebläse – an den Temperaturen änderte sich nichts – zumindest erreichten wir die vom Lama anvisierten 30 Grad nicht. Der Pinguin begann trotzdem schon leicht zu schwitzen. Das Lama widmete sich wieder dem TV-Gerät, das leider nicht so funktionierte wie sie sich das vorstellte. Aber es wurden alle Eventualitäten ausgeschöpft. Irgendwann fand sie RTL und wir konnten endlich mal gemütlich Trash fernsehen – der Tag ging ruhig zu Ende.

PS: Das Lama wollte einen Tee, aber keine Steckdose, die sie fand, funktionierte – und wer das Lama kennt, weiß wie penetrant es sein kann: also musste der Pinguin auf, um zu suchen, denn sonst würde nie Ruhe einkehren! Nach allen möglichen Verrenkung, unter dem Schreibtisch, hinter dem Sofa – keine einzige funktionierte, waren die Kräfte des Pinguin etwas aufgebraucht..

Schlussendlich machte das Lama kurzen Prozess und gab die Nachttischlampe zum Wohle des Wasserkochers kurzfristig frei.