Leider waren wir nicht gesegnet mit den Borealissn – das Lama sah hinter jeder Wolke ein Nordlicht – und der Pinguin musste immer sofort fotografieren. In Summe hatte er 35 Fotos, die entweder schwarz waren oder auf denen tolle Wolken und Helligkeitsschattierungen zu sehen waren. Das Handy des Lamas nahm gleich gar nichts auf – auch das eine, klitzekleine Nordlicht, das wir in der ersten Nacht sahen, war am total schwarzen Bildschirm des Lamas nicht zu erkennen. Drum musste der Pinguin immer hüpfen, wenn das Lama Erscheinungen hatte – könnte ja ein grünes Lichterl sein.
Am Morgen weckte uns ein wunderschöner Sonnenschein, der dem Pinguin das Hinterteil wärmte. Direkter Blick vom Bett auf den schneebedeckten Fluss Torne und die Wälder, entschädigte uns für das Fehlen der Nordlichter. Da wir Frühstück inklusive gebucht hatten, entschlossen wir uns, die im gekühlten Behältnis enthaltende Überaschung zu öffnen. Ach wie wunderbar – ein schwedisches Frühstück.

Nachdem wir unseren mitgebrachten kalten Kaffee konsumiert hatten, entschlossen wir uns rauszugehen und die Sonne zu genießen. Beim Anblick des unberührten Schnees fiel dem Pinguin ein langehegter Wunsch ein: Schneeengel machen!! Gesagt – getan. Hört sich leichter an, als es war… Von gewissen Ängsten zu schweigen, nicht mehr aus dem Schnee rauszukommen, stürzten wir uns wagemutig hinein.


Das Making-of möchten wir euch natürlich auch nicht vorenthalten:
Nachdem wir uns wieder von dieser wahnsinnig anstrengenden Activiy erholt hatten, wurden wir auch schon vom Schneemobil geholt und zu unserem Auto gebracht – zumindest das Lama und die Koffer und Rucksäcke. Der Pinguin wurde glatt vergessen und so machte er sich auf den Weg, der nicht wahnsinnig weit war, aber ein schöner Spaziergang im verschneiten Wald. Es war nicht umsonst, denn ein Guide fragte den Pinguin am Weg ob wir das schöne Light am Himmel gestern um ca. 21.30 Uhr gesehen hätten… ähhh nein…. da war nichts!!! Deutete dieser auf die andere Seite und sagte: doch hier!! Na toll, unsere Schneewarze stand mit dem Glas auf den See gerichtet und auf das, dass wir vielleicht doch rausgehen sollten und rundum blicken, waren wir nicht gekommen. Das riesen Nordlicht war also hinter uns! Er meinte nur grinsend: Shit happens!!
Leicht verstört machten wir uns auf den Weg zum Icehotel. Auf zu neuen Ufern! Es war sehr beeindruckend.










Welche präzise Arbeit diese Künstler jedes Jahr wieder leisteten, war wirklich sehenswert.



















Nach der Besichtigung wärmten wir uns noch im Restaurant auf und genehmigten uns ein wirklich leckeres Essen in Buffetform, im Preis inbegriffen Kaffee und Kuchen – Fika in Schweden ist einfach groß geschrieben – genau unser Ding!
Da unser Nachtzug von Kiruna nach Stockholm erst abends um 18.29 Uhr startete, hatten wir noch Zeit Kiruna mit dem Auto zu erkunden, etwas Siesta auf einem Parklplatz inbegriffen und auch ein Zwischenstopp in Oscars Cafe, wo wir etwas Schreibarbeiten nachholten.



Der Pinguin ging noch kurz für den Nachtzug einkaufen, während das Lama unser Leihauto volltanken fuhr. Tja was soll ich sagen, der Pinguin stand sich seine eh schon kurzen Beine in den Bauch, weil das Lama, wie er vermutete, wahrscheinlich in die nächste Stadt, sind ja keine Entfernungen, zum Tanken gefahren war. Aber schwupps kam er doch schneller wieder als vermutet. Troubles über troubles: Das Lama hatte etwas Schwierigkeiten auf der schwedischen Tankstelle. Beim ersten Stutzen kam nichts raus, der zweite war closed und dann kam ihm die zündende Idee, doch mal zu schauen wie es die Einheimischen machten. Ahhhh der drückte nach dem Einstecken des Stutzen noch auf eine Taste!! Lama machte sich sofort auf zu noch einem Versuch: tja, da kam eine Frage: LKW oder PKW – mit dem war nicht zu rechnen und mit dem ganzen Kauderwelsch auch einfach übersehen worden. Vollgetankt und vollgepackt machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof Kiruna. Vorbei an dem großen Erzberg, der von fast überall zu sehen ist und auch grell beleuchtet wurde. Wir schleppten unser Gepäck wieder zur Bahnhofshalle, in welcher schon sehr viele Reisende warteten. Pünktlich gingen wir kurz vor Abfahrt zum Gleis, wo nur wir warteten. Eine Durchsage kam, aber leider nur auf Schwedisch. Wir waren der Meinung, dass er jetzt einfahren würde. Falsch gedacht… Es hätte uns ja schon komisch vorkommen müssen, dass sich sonst keiner zum Gleis bewegte. Wir gingen zu einer Anzeigetafel beim Bahnhäuschen, da wurde eine Internetadresse angeführt:

Ein Traum wurde wahr: Verspätung bis vermutlich mal 19.23 Uhr, wobei es nur eine Prognose war. Lawinenalarm! Dürften die anderen Wartenden schon früher übernasert haben. Der Wind war eiskalt und so stapften wir wieder zurück und warteten… wie Profis. Der Zug fuhr dann zu der angegebenen Zeit ein und wir suchten wieder vollgepackt unseren Wagen und das Abteil. Diesmal hatten wir wieder Glück: Eine junge Schwedin begrüßte uns und eine junge Französin stieß noch hinzu. Diese Nacht durften wir zu viert in einem Sechserabteil verbringen. Schnell waren die Betten gemacht und wir schliefen auch sehr schnell ein, so gut man halt in einem Zug unter fremden Menschen schlafen kann. Nächste Station: Stockholm und gleich weiter nach Göteborg.